Jugendverbände nehmen «Gender» ins Visier

Bern, 26.4.17 (kath.ch) Gender soll es sein. Das diesjährige Thema der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV). Seit dem 22. April gibt es eine Gruppe, die sich 2017 mit «Gender» beschäftigen und dazu ein «Politikpaper» schreiben soll.

«Wir wollen, dass alle Jugendlichen die gleichen Chancen haben», wie Nicolas Diener, Co-Präsident der SAJV, gegenüber kath.ch die Bildung dieser «Gender-Gruppe» erklärt. Jedes Jahr werde bei der Delegiertenversammlung der SAJV, die 65 Mitgliedsorganisationen beinhaltet, ein Thema gewählt.

Gender war noch nie Thema

Dass es dieses Jahr Gender betreffe, sei eigentlich nur, weil es noch nie bearbeitet wurde, so Diener. «Wir merken aber, dass es immer noch Hürden im Alltag der Jugendlichen gibt, die geschlechterabhängig sind.» So sei es an der Zeit gewesen, dieses Thema in den Fokus zu nehmen.

Alle Jugendlichen sollen die gleichen Chancen haben.

Genaueres konnte Diener zum Paper nicht sagen, da es «natürlich erst in Arbeit gegeben wurde», wie er erklärte. Aber es soll schlussendlich gewisse Richtlinien enthalten, die für alle Mitgliedsorganisationen gelten sollen.

Jungwacht Blauring (Jubla) und die Pfadibewegung Schweiz (PBS) sind zum Beispiel Mitglieder der SAJV. Beide Organisationen haben der Gründung dieser Gender-Arbeitsgruppe zugestimmt, wie sie auf Anfrage von kath.ch bestätigten. Ob spezifisch jemand aus der Jubla oder PBS in der Gruppe dabei sein werde, sei jedoch noch nicht bestimmt worden.

«Gendergerecht»

«Wir erhoffen uns vom Paper, dass es in unserer Tätigkeit umsetzbare Projekte beinhaltet», wie Kommunikationsleiterin der PDB, Andrea Adam, gegenüber kath.ch sagte. Dies ist laut Diener auch das Ziel des Papers. Die Richtlinien des Papers sollen den Mitgliedsorganisationen schlussendlich konkrete Vorgaben geben, wie sie mit den unterschiedlichen Geschlechtern «gendergerecht» arbeiten sollen. Das betreffe zum Beispiel die Lager der Pfadi oder Jubla. Oder wie die Mitglieder das Thema in der Öffentlichkeit vertreten sollen.

«Das Paper soll sich jedoch auch an die Politik richten, denn das Thema Gender ist wichtig», so Diener. Laut Website der SAJV hat der Verband »Einsitz in die wichtigsten politischen Fachgremien und ist mit ParlamentarierInnen aller Fraktionen vernetzt». (ft)

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