Die Schweizergarde lässt ihre Harnische in Österreich anfertigen

Rom/Linz, 12.4.17 (kath.ch) Die Schweizergarde im Vatikan lässt sich in Oberösterreich ausrüsten: Aktuell stellt die Schmiede der Brüder Johann und Georg Schmidberger in Molln 80 Harnische für die päpstliche Leibwache her; die Geschäftsbeziehung besteht seit 2009 und geht auf den Besuch von Papst Benedikt XVI. 2006 in Mariazell zurück: Damals wollte die steirische Landesregierung die Rüstungen der päpstlichen Garde als Geschenk aufarbeiten lassen.

Das mit zahlreichen mittelalterlichen Rüstungen ausgestattete Landeszeughaus Graz empfahl dafür «Die Schmidten bei der Lacke», so der Name des bis ins Jahr 1350 zurückgehenden Handwerksbetriebes der Brüder Schmidberger. Das Aufarbeitungsangebot an den Vatikan kam nicht ohne Grund: Die Rüstungen der Schweizergarde wurden vor 500 Jahren hergestellt.

Goldener Handschuh für den Kommandanten

Wie Johann Schmidberger gegenüber dem österreichischen Fernsehen ORF erklärte, sollen die letzten Teile der in neun Grössen aufwendig bearbeiteten Gala-Harnische plangemäs im kommenden Herbst geliefert werden. Dem Kommandanten der Garde schmiedeten die Brüder einen vergoldeten Offiziershandschuh, nachdem er zur Anprobe im Vorjahr Molln besuchte. Als Folgeauftrag sollen die Mollner Kunstschmiede 30 bis 40 der charakteristischen Gardehelme – «Morions» – herstellen und in den Vatikan liefern.

Seit einem halben Jahrtausend bildet die Schweizergarde die Schutztruppe der Päpste und begleitet sie auch auf ihren Reisen. Die normalerweise 110 Mann starke Truppe kontrolliert die Eingänge zum Vatikan und leistet Ordnungs- und Ehrendienste. Nur untadelige katholische Schweizer Männer dürfen der päpstlichen Garde beitreten. Nach ihrem Militärdienst müssen sie sich mindestens zwei Jahre verpflichten. (kap)

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