Reformierte sammeln Unterschriften für Flüchtlinge im Nahen Osten

Bern, 15.3.17 (kath.ch) Eine Million Unterschriften wollen der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Evangelische Allianz (SEA) zusammen mit anderen Organisationen sammeln, um damit Minderheiten in Syrien und dem Irak zu unterstützen. Ob sich auch die Schweizer Bischöfe an der Aktion beteiligen, ist derzeit noch offen.

«Die in diesen Regionen lebenden Christen möchten genauso wie andere Minderheiten zum Wiederaufbau und zur Versöhnung beitragen, wenn die Waffen mal verstummt sind. Deshalb denken sie nicht daran, auszuwandern», sagt Gottfried Locher, Ratspräsident des Kirchenbundes in einer am 15. März verschickten Medienmitteilung. «Unser Aufruf zur Hoffnung braucht die Unterstützung aller Schweizerinnen und Schweizer.»

Die Autoren der Petition wollen in diesem Jahr weltweit eine Million Unterschriften sammeln, die sie im Dezember dem UNO-Generalsekretär vorlegen. Die Petition fordert «einen rechtlichen Rahmen zum Schutz der Menschenrechte.» Zudem sollen alle Bevölkerungsgruppen als unabdingbare Grundlage einer Wiederversöhnung und eines Wiederaufbaus der irakischen und syrischen Gesellschaft gleich behandelt werden.

Austauschplattform zum Thema Christenverfolgung

Die Initiative, die vom freikirchlichen Hilfswerk «Open Doors» ins Leben gerufen wurde, wird vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) sowie von der Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) unterstützt. Die Unterschriftenliste ist auf den Internetseiten des Kirchenbundes und der AGR sowie auf der eigens eingerichteten Website hopeformiddleeast.org verfügbar. Bis jetzt haben rund 130’000 Personen die Petition unterzeichnet.

Kirchenbund und SEA haben kürzlich zudem eine Austauschplattform zum Thema «Christenverfolgung» eingerichtet. Sie erlaubt einen regelmässigen Informations- und Meinungsaustausch zu durchgeführten Aktionen sowie die Diskussion möglicher Gemeinschaftsprojekte, heisst es in der Mitteilung weiter. Die seitens Kirchenbund und SEA unterstützten Hilfswerke und Missionsorganisationen nehmen an der Austauschplattform teil.

Ob die Schweizer Bischofskonferenz die Aktion ebenfalls mitträgt, konnte auf Anfrage nicht in Erfahrung gebracht werden. (ref.ch/sys)

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