Stichwort: Agathabrot

Zürich, 5.2.17 (kath.ch) Zum 5. Februar kennen katholische Gegenden den Brauch des Agathabrotes. Dieser geht auf das Fest der Heiligen Agatha von Catania (Sizilien) zurück. Die Hintergründe des Brauches sind allerdings ziemlich blutig.

Die Legende nach soll Agatha eine wohlhabende, adlige Jungfrau von grosser Schönheit gewesen sein. Sie soll die Brautwerbung des Statthalters Quintianus zurückgewesen haben, weil sie Christin war. Der Statthalter liess sie daraufhin verhaften und in ein Bordell bringen. Später liess er sie foltern, indem ihr die Brüste abgeschnitten wurden. Nach weiteren Folterungen mit spitzen Scherben und glühenden Kohlen starb Agatha im Gefängnis.

Brot erinnert an Brüste

Am ersten Jahrestag ihres Todes wurde Catania von einem Lavastrom des Ätna verschont, weil dieser – je nach Überlieferung – durch die Marmorplatte auf ihrem Grab oder durch ihren Seidenschleier- abgelenkt wurde.

Auf die grausame Geschichte ihrer Folterung geht der Brauch des Agathabrotes zurück, der vor allem in deutschsprachigen Ländern gepflegt wird: Brot in Form von Brüsten wird gesegnet und anschliessend gegessen. In einigen Schweizer Regionen sind besondere Agathabrote zu finden: Das Agathenringli in der Innerschweiz und das bretzelförmige Agathabrot im freiburgischen Plaffeien. Das Brot soll vor Fieber und Krankheiten der Brust schützen und gegen Heimweh helfen, das ja oft auch wie Feuer brennen soll. In der Schweiz ist Agatha ausserdem die Schutzpatronin der Feuerwehr. (sys/kna)

Quellen und weitere Informationen: www.heiligenlexikon.de, www.liturgie.ch, www.patrimoineculinaire.ch

 

 

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