Schweizer Sternsingerin Carole: «Der Papst wirkte nett und sympathisch»

Rom/Oberriet SG, 2.1.16 (kath.ch) Vier Schweizer Sternsinger haben die Neujahrsmesse mit Papst Franziskus gefeiert. Wie sie die Messe erlebt haben und was die Schweizer Gardisten ihnen erzählt haben, berichtet Sternsingerin Carole Zäch (12) im Interview mit kath.ch.

Sylvia Stam

Ihr habt mit Papst Franziskus die Neujahrsmesse gefeiert. Wie war das?

Carole Zäch: Ich fand es sehr schön, wir konnten in der Messe in der ersten Reihe sitzen und den Papst ganz aus der Nähe sehen. In der Messe waren auch Schweizer Gardisten und wir hatten den Eindruck, dass sie die ganze Zeit stillgestanden sind.

Was hattest du für einen Eindruck vom Papst?

Carole: Ich hatte ein sehr spezielles Gefühl, wie man es nicht so oft hat. Es war schön und feierlich. Der Papst hat nett und sympathisch gewirkt, leider haben wir nicht verstanden, was er auf Italienisch gesagt hat.

Hattet ihr eine Aufgabe in der Messe?

Carole: Wir hatten keine spezielle Aufgabe, wir haben einfach teilgenommen.

Hat der Papst etwas zu den Sternsingern gesagt?

Carole: Er hat nichts zu uns gesagt, aber er wusste, dass wir da sind. Persönlich haben wir ihn nicht getroffen.

Bist du enttäuscht, dass er nichts zu euch gesagt hat?

Carole: Nein. Aber unsere Begleitperson Gabi Ceric (Pastoralassistentin in Oberriet SG, d. Red.) hätte sich ein Grusswort des Papstes beim Angelusgebet gewünscht.

Ihr wart auch bei der Schweizer Garde.

Carole: Ja, wir haben bei der Schweizer Garde ein Lied gesungen und ihnen den Segen gegeben, wie die Sternsinger das sonst auch machen. Sie haben uns erzählt, was sie so machen: Sie dürfen während zwei Stunden nicht reden und keine einzige Bewegung machen, wenn sie Dienst haben. Sie haben uns die Waffenkammer gezeigt. Dort sind alte Waffen wie zum Beispiel Hellebarden, die sie nicht mehr brauchen.

Was habt ihr sonst noch gemacht in Rom?

Carole: Wir waren auf der Kuppel des Petersdoms, von wo wir eine schöne Aussicht hatten. Ich fand auch den Petersplatz sehr schön. Wir hatten auch eine Führung im Kolosseum. Ich war beeindruckt, wie gross und alt das Gebäude ist, und trotzdem ist es so stabil.

Und ihr habt Sternsinger aus anderen Ländern getroffen.

Carole: Ja, es waren Sternsinger aus der Slowakei, Ungarn, Südtirol, Deutschland, Österreich und der Schweiz da, insgesamt 23. An Silvester waren wir gemeinsam auf der Engelsburg und haben zusammen angestossen.

Wie sind die anderen Sternsinger?

Carole: Ich hatte einen guten Eindruck von ihnen, auch wenn ich nicht so viel mit ihnen gesprochen habe. Man spricht halt doch eher mit den Leuten, die man schon kennt.

Was hat dir von der ganzen Reise am besten gefallen?

Carole: Dass wir den Papst gesehen haben und dass wir die Schweizer Garde besuchen konnten!

Die jährlich um den Dreikönigstag stattfindende Sternsinger-Aktion ist die weltweit grösste Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Als Könige und Königinnen verkleidet gehen die Sternsinger von Haus zu Haus, verkünden die frohe Botschaft von Weihnachten und bringen Gottes Segen zu den Menschen. Ausserdem sammeln sie Geld, das Kinder- und Jugendprojekten zugutekommt. In der Schweiz wird die Aktion seit 28 Jahren durch das katholische Hilfswerk Missio koordiniert. (sys)


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