Französische Feministin ist klar für ein Burkaverbot

Zürich, 3.9.16 (kath.ch) Die französische Philosophin und Feministin Elisabeth Badinter äussert sich im «Tages-Anzeiger» (3. September) klar für ein Burkaverbot. So ein Gesetz komme ihr in Zeiten des Terrors wie eine Selbstverständlichkeit vor, sagte sie gegenüber der Zeitung. Badinter lehrte an der Pariser Eliteuniversität Ecole Politechnique.

«Finden Sie es normal, dass eine Frau ihr Gesicht versteckt? Finden Sie es normal, dass man die Frauen hier in Europa auf den Status reduziert, den sie in Afghanistan haben?,» fragte Badinter im Interview rhetorisch. «Die Burka ist nicht religiös motiviert, sie ist eine politische Standarte», betonte sie. Sie riet davon ab, den Salafisten bei solch «unverschämten Forderungen» wie einem Burka-Tragerlaubnis nachzugeben. Dann komme in einem halben Jahr nur die nächste Forderung.

Es gehe dabei auch um Sicherheit, erklärte sie weiter. «Man braucht doch wirklich nur einen Funken gesunden Menschenverstand, um einzusehen, dass die Burka im Augenblick nicht geht», so Badinter.

Frankreich kennt seit sechs Jahren ein Anti-Burka-Gesetz. Frankreich habe das Ideal einer Republik ohne Parallelgesellschaften, so die Philosophin. Sie kritisierte denn auch, dass Mädchen in manchen Vororten ihres Landes keine Röcke mehr tragen dürften, ihre Haare verstecken und ihren Brüdern Rechenschaft ablegen müssten. Das sei «für all diejenigen, die von der Gleichstellung der Geschlechter geträumt haben, schlicht unerträglich», so die Feministin.

Franzosen «am Ende»

Die Burkiniverbote an den Stränden Frankreichs erklärte die Wissenschafterin mit der schnellen Abfolge von Attentaten. Nach eineinhalb Jahren würden die Franzosen beginnen, schlecht zu reagieren. Die Burkiniverbote zeigten, so Badinter, «dass wir am Ende sind.»

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