Session des Grossen Landeskirchenrats von Uri

Der Grosse Landeskirchenrat der Römisch-Katholischen Landeskirche Uri versammelt sich am Mittwoch, 15. Juni 2016, im Rathaus in Altdorf zur ordentlichen Frühlingssession. Wie üblich stehen auf der Traktandenliste die Jahresrechnung und der Bericht des Kleinen Kirchenrats über das abgelaufene Jahr.

Jahresrechnung 2015

Die Jahresrechnung weist bei Einnahmen von 1›229›639.85 und Ausgaben von 1›232›918.50 Franken einen kleinen Aufwandüberschuss von 3›278.65 aus. Doch gegenüber dem Budget schliesst die Rechnung rund 4›800 Franken besser ab. Dieser Betrag ergibt sich aus 7›500 Franken tieferen Ausgaben und 2›700 Franken höheren Einnahmen als budgetiert. Dass die Rechnung besser als erwartet abschliesst, hat mehrere Ursachen. Die wichtigsten Gründe sind der geringere allgemeine Verwaltungsaufwand. Weniger Ausgaben gab es auch bei der Jugendseelsorge und der Fremdsprachenseelsorge. Die Auslagen für die Mitfinanzierung diözesaner und regionaler Seelsorgeaufgaben sind so angefallen wie budgetiert. Der grösste Teil der Einnahmen, nämlich 450›000 Franken, fliesst über den Finanzausgleich wieder an die finanzschwächeren Kirchgemeinden zurück. 11 Gemeinden profitierten davon im vergangenen Jahr.

Jahresbericht 2015

Der Jahresbericht des Kleinen Landeskirchenrats listet in geraffter Form die wichtigsten Aktivitäten des Grossen und Kleinen Landeskirchenrats auf. Der Grosse Landeskirchenrat unter dem Präsidium von Hans Gisler, Attinghausen, traf sich zu zwei ordentlichen Sessionen. Neben der Verabschiedung der Rechnung und des Jahresberichts 2014 sowie des Budgets 2016 nahm der Rat auch auf Antrag der Finanzkommission eine Änderung der Verordnung über den Finanzausgleich vor. Neu ist, dass der maximale Beitrag für den Finanzausgleich von bisher 450›000 auf 475›000 Franken erhöht wird.

Der Kleine Landeskirchenrat traf sich im vergangenen Jahr zu sieben Abendsitzungen. Im Mittelpunkt der Beratungen standen neben der Verabschiedung des Budgets und der Rechnung zu Handen des Grossen Landeskirchenrats verschiedene Fragen der Katechese sowie der Jugend- und Fremdsprachenseelsorge. Damit die Seelsorgenden in den einzelnen Kirchgemeinden die Dienste der Jugendseesorge wieder vermehrt in Anspruch nehmen, hob der Kleine Landeskirchenrat das vor Jahren erlassene Reglement über die Entschädigung der Katechese und Jugendseelsorge auf. Künftig können die Leistungen des Jugendseelsorgers Fredi Bossart unentgeltlich angefordert werden. Zu hoffen ist, dass dies auch tatsächlich der Fall ist und so die Jugendseelsorge in den Gemeinden noch intensiver als heute betrieben wird.

Nach wie vor nicht sehr eng ist das Verhältnis der Landeskirche Uri zu Bischof Vitus. Nicht zuletzt der Anfang 2015 in den Schweizer Medien für Schlagzeilen sorgende Umgang des Bischofs mit dem Bürgler Pfarrer Wendelin Bucheli zeigte einmal mehr, wie rigoros und ohne Rücksichtnahme auf besondere Situationen und lokale Verhältnisse Bischof Vitus vorgeht, wenn es gilt, seine Linie durchzusetzen. Der Kleine Landeskirchenrat hielt sich – in Absprache mit Generalvikar Dr. Martin Kopp, Dekan Daniel Krieg und dem Kirchenrat Bürglen – bewusst aus dem Konflikt heraus. Zum einen sollte so verhindert werden, dass die Auseinandersetzung noch weiter eskaliert. Zum anderen besitzt die Landeskirche Uri gar nicht die Kompetenz, in Fragen, die die Kirchgemeinden betreffen, einzugreifen. Gross war schliesslich die Erleichterung, als im April 2015 Bischof Vitus und Pfarrer Wendelin zu einer Einigung fanden und Pfarrer Bucheli weiterhin in Bürglen tätig sein kann.

Im April 2017 wird Bischof Vitus 75 Jahre alt und dem Papst ordnungsgemäss seinen Rücktritt unterbreiten. Bereits heute finden auf verschiedenen Stufen intensive Gespräche über die Nachfolgeregelung statt. Der Kleine Landeskirchenrat schliesst sich dem Vorschlag von Generalvikar Martin Kopp an, sich an den höchsten vatikanischen Stellen dafür auszusprechen, dass anstelle eines Bischofs der Papst einen Administrator mit sämtlichen Rechten eines Bischofs einsetzen soll. Nur so können allmählich wieder Ruhe und Frieden in das Bistum einkehren.

«Mehr Ranft – Niklaus von Flüe 1417 – 2017»

Der Kleine Landeskirchenrat beantragt dem Grossen Landeskirchenrat, einen Nachtragskredit in der Höhe von 5000 Franken für das Projekt «Mehr Ranft – Niklaus von Flüe 1417 – 2017» zu bewilligen. Im nächsten Jahr feiert Obwalden mit unterschiedlichsten Veranstaltungen und Anlässen den wohl bekanntesten Heiligen der Schweiz, der weit über die Landesgrenzen ein gefragter Ratgeber und Friedensvermittler war. Dafür wurde eigens der Verein «600 Jahre Niklaus von Flüe» gegründet. Beat Hug, Sekretär des Trägervereins und Projektleiter der verschiedenen Aktivitäten im Bruder-Klaus-Jahr, stellt in seinem Referat die Zielsetzungen des Vereins vor und ermöglicht einen spannenden Einblick in die verschiedenen für nächstes Jahr geplanten Veranstaltungen und Projekte.

Die Beratungen des Grossen Landeskirchenrats sind öffentlich. Die Versammlung findet im Landratssaal statt und beginnt um 14 Uhr. Alle Interessierten sind freundlich eingeladen.

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