Kommission prüft Zusammenhang von Zölibat und Missbrauch

Sydney, 5.5.16 (kath.ch) Die australische Kommission zur Aufklärung von Kindesmissbrauch in verschiedenen Institutionen stellt den Vatikan auf den Prüfstand. Man werde im Februar 2017 die Strukturen und den Umgang der katholischen Kirche mit solchen Fällen umfassend untersuchen, teilte die Kommission am Donnerstag, 5. Mai, mit. Dies betrifft demnach die australische Kirche ebenso wie den Vatikan.

Unter anderem kündigte das Gremium an, das Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche, den Pflichtzölibat für Priester sowie die Auswahl und Ausbildung von Priestern unter die Lupe zu nehmen. «Wir möchten herausfinden, in welchem Ausmass diese und andere Faktoren zum Auftreten von sexuellem Kindesmissbrauch in katholischen Einrichtungen beigetragen haben», sagte Kommissions-Geschäftsführer Philip Reed. Untersucht werde auch, «ob diese Faktoren die institutionelle Antwort auf den sexuellen Kindesmissbrauch beeinflusst haben».

Abschlussbericht Ende 2017

Die Missbrauchskommission war 2013 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard eingesetzt worden, um den Umgang von Kirchen, Religionsgemeinschaften und weltlichen Institutionen mit Missbrauchsfällen zu untersuchen. Der Abschlussbericht wird für Dezember 2017 erwartet.

In ihrer bisherigen Arbeit hat die Kommission unter anderem den Umgang mit Missbrauchsfällen einzelner katholischer Diözesen und katholischer Einrichtungen untersucht. Eine prominente Rolle spielte bei den bisherigen Untersuchungen der australische Kurienkardinal George Pell. Der Priester des Bistums Ballarat und spätere Erzbischof von Melbourne und Sydney wurde bislang dreimal vor die Kommission geladen. (kna)

 

 

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