Freiburger Seelsorger wollen im Ausreisezentrum aktiv werden

Freiburg i. Ü., 4.2.16 (kath.ch) In Giffers FR entsteht ein Ausreisezentrum des Bundes. Davon erfuhren die Seelsorgenden der katholischen Kirche Deutschfreiburg während ihrer Fortbildung zum Thema Migration und Flüchtlinge diese Woche in Visp VS. Sie beschlossen, gemeinsam mit Bischofsvikar und Weihbischof Alain de Raemy, ihre Hilfe anzubieten. Das teilt das Bischofsvikariat Deutschfreiburg am 3. Februar mit.

Regula Pfeifer

Die Seelsorgenden möchten laut Mitteilung in der Begleitgruppe des neu entstehenden Ausreisezentrums vertreten sein. Eine solche Begleitgruppe mit Vertretern von Gemeinde, Bund, Betreuungsmitarbeitenden und weiteren Personen kann die Gemeinde einsetzen, wie es beim Staatsekretariat für Migration heisst.

Des Weiteren wollen die Seelsorgenden bei der Organisation von Freiwilligen und anderen neu entstehenden Projekten im Ausreiszentrum Giffers aktiv werden. Ihre Motivation dafür, so die Mitteilung: «Wir wollen diesen Menschen mit Respekt und Freundlichkeit begegnen aus der Überzeugung heraus, dass jeder Einzelne, egal wie lange er sich an einem Ort aufhält, Zuwendung und Kontakte braucht».

Schreiben ging an Kanton und Betreuungsorganisation

Die Mitteilung versandte das Bistumsvikariat am Mittwoch, 3. Februar, der in der Betreuung von Asylsuchenden engagierten Firma ORS AG sowie der Direktion für Gesundheit und Soziales im Kanton Freiburg. Auch das Staatssekretariat für Migration (SEM) werde es erhalten, sagt Christina Mönkehues, Informationsbeauftragte des Bischofsvikariats Deutschfreiburg.

Die Seelsorgenden möchten mit ihrem Einsatz erreichen, dass Menschen, die die Schweiz verlassen müssen, einen von positiven Begegnungen geprägten Eindruck von der Schweiz mitnähmen. Die Begegnungen seien auch «eine Bereicherung und Chance» für sie selbst, fügten sie im Schreiben hinzu.

Teil einer kritischen Zivilgesellschaft

Gleichzeitig verstehen sich die Seelsorgenden auch «als Teil einer kritischen Zivilgesellschaft», sagt Mönkehues. «Wir möchten einen Einblick erhalten, wie die Menschen in einem solchen Zentrum behandelt werden.»

Das Ausreisezentrum in Giffers wird im Institut Guglera eingerichtet. Die Inbetriebnahme sei es auf Anfang 2017 geplant, sagt Martin Reichlin, Stellvertretender Chef Information und Kommunikation beim SEM. Je nach Entwicklung der Asylzahlen könne sich dies aber ändern.

Das Ausreisezentrum in Giffers ist eines von drei Ausreisezentren, die in der Westschweiz eingerichtet werden. Hinzu kommt ein Verfahrenszentrum. 1280 Unterbringungsplätze für Asylsuchende sollen so in der Westschweiz entstehen, wie das SEM am Dienstag, 2. Februar berichtete. (rp)

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