Kurt Koch: «Flüchtlinge in Not annehmen ist Christenpflicht»

Basel, 16.11.15 (kath.ch) «Zunächst für die Flüchtlinge beten, das ist sehr wichtig. Ich habe letztes Jahr ein Flüchtlingslager in Jordanien besucht. Fast alle da haben mir gesagt: «Bitte vergesst uns nicht!» Zweitens müssen wir dafür sorgen, dass sich Solidarität entwickelt. Dass wir offene Herzen haben, die Flüchtlinge anzunehmen, die in Not sind. Das ist eine menschliche, christliche Pflicht. (…) Ich glaube schon, dass man noch viel mehr machen kann, als man jetzt macht. Schauen Sie mal den Libanon an: Er hat fünf Millionen Einwohner und 1,5 Millionen Flüchtlinge. Eine solche Situation haben wir in der Schweiz ja nicht annähernd. Aber ja: Natürlich kann ein Land nicht alle aufnehmen. Es braucht mehr Solidarität in Europa. Dass es nicht einfach Länder gibt, die Flüchtlinge in andere Länder schleusen, sondern dass man diese Frage gerecht angeht.»

Kardinal Kurt Koch antwortet im Interview mit dem «Sonntagsblick» (16. November) auf die Frage, was Katholiken in der aktuellen Flüchtlingskrise tun können. Er spricht ausserdem über die Attentate in Paris, die letzte Woche erschienenen Enthüllungsbücher, die Missstände im Vatikan anprangern, sowie über die Resultate der Bischofssynode. (sys)

 

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