Uni Luzern: Auszeichnungen für Schriftsteller Patrick Roth und Neutestamentler Robert Vorholt

Luzern, 9.11.15 (kath.ch) Viel theologische Ehre am diesjährigen «Dies academicus» der Universität Luzern vom 5. November: Dem deutschen Schriftsteller Patrick Roth wurde die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät verliehen, den «Credit Suisse Award for best teaching» erhielt Robert Vorholt, Professor für Exegese des Neuen Testaments an der Universität Luzern, ausserdem bekam die Theologin Stefanie Völk einen der drei Dissertationspreise.

Der deutsche Schriftsteller Patrick Roth erhielt den Ehrendoktor der Theologischen Fakultät «für sein herausragendes literarisches Schaffen», in welchem er «die grossartigen biblischen Stoffe des Alten und Neuen Testaments sowie der ausserbiblischen Schriften damaliger Zeit auf neue und ergreifende Weise fortschreibt», so die Mitteilung der Universität vom 5. November.

Durch die literarische Gestaltung von Lebensthemen wie Schuld, Entfremdung, Identität und Verwandlung würden die Leser «in das Ringen um Antworten hineingenommen». Durch Roths Werk habe die literarische Gattung des Mythos «eine ganz unerwartete Rehabilitierung» erfahren, sagte Dekan Martin Mark in seiner Laudation. Das verloren geglaubte semantische Potenzial biblischer Figuren käme somit neu zum Leuchten. Literatur, Leben, Ethik, Religion und Transzendenz fänden so zu einer ungewöhnlichen und herausfordernden Synthese, endete Mark seine Lobesrede.

Lobenswerte Didaktik

Der «Credit Swiss Award for best teaching» geht an Robert Vorholt, Professor für Exegese des Neuen Testaments. Er erhält diese Auszeichnung «für herausragende Leistungen in der Ausbildung, Förderung und Unterstützung von Studierenden», wie es in der Mitteilung der Universität Luzern heisst. Der Preis wird von der «Credit Suisse Foundation» und der Universität Luzern verliehen und ist mit 10’000 Franken dotiert. Die Kandidaten für den Preis werden von Studierenden nominiert und anschliessend durch ein studentisches Gremium gewählt, teilte Dave Schläpfer, Mitarbeiter Öffentlichkeitsarbeit der Universität Luzern, auf Anfrage von kath.ch mit. Gewürdigt wird Vorholt seitens der Studierenden für seine Objektivität und seine lobenswerte Didaktik, die sich etwa in strukturierten Vorlesungen zeige. Er verstehe es ausserdem, die Zuhörenden inhaltlich und rhetorisch zu packen und Fachtermini in verständlicher Sprache zu erläutern, heisst es in der Laudatio.

Verbindung von Lehre und Leidenschaft

Vorholt selber freut sich sehr über die Auszeichnung. «Wo Lehre und alle Leidenschaft, die damit verbunden ist, bei den Studierenden ankommt und von ihnen als brauchbar und weiterführend empfunden wird, kann man sagen, dass das Ganze an ein Ziel kommt und Sinn macht», sagte er am 9. November gegenüber kath.ch. Vorholt hat als Professor für Exegese des Neuen Testaments 2013 die Nachfolge von Walter Kirchschläger angetreten.

Dieses Jahr wurden durch den Universitätsverein auch drei Dissertationspreise vergeben, darunter einer an die Theologin Stefanie Völkl. In ihrer Dissertation «Gotteswahrnehmung in Schönheit und Leid. Theologische Ästhetik als Lesart der Liebe bei Simone Weil und Hans Urs von Balthasar» habe sie nach der Möglichkeit einer sinnlichen Wahrnehmung Gottes gefragt, wie Dekan Mark in seiner Laudation festhält.

Universität Freiburg ehrt Denis Edwards

Die Theologische Fakultät der Universität Freiburg i.Ü. verleiht am diesjährigen Dies academicus (15. November) den Ehrendoktortitel an den katholischen Theologen Denis Edwards. Der Priester der Erzdiözese Adelaide forscht und publiziert laut Homepage der Universität Freiburg über ökologische Themen der Theologie und plädiert für eine ökologische Bekehrung, wie sie Papst Johannes Paul II gefordert hat. Die Ehrung von Denis Edwards wolle das Augenmerk auf die Forschung zur ökologischen Theologie im angelsächsischen Raum lenken. (sys)

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