Papst: Materielle Sicherheit bringt noch keine Erfüllung

Rom, 2.8.15 (kath.ch) Materielles Auskommen allein reicht nach den Worten von Papst Franziskus nicht für ein erfülltes Leben. Dafür brauche der Mensch die Beziehung zu Gott, sagte er bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag, 2. August, auf dem Petersplatz.

Jesus habe deutlich gemacht, «dass der Mensch über den physischen Hunger hinaus einen anderen Hunger in sich trägt – wir alle haben diesen Hunger – einen bedeutsameren Hunger, der nicht mit gewöhnlicher Speise gestillt werden kann. Es handelt sich um den Hunger des Lebens, den Hunger nach Ewigkeit, den nur Er stillen kann, weil er ‘das Brot des Lebens’ ist», so Franziskus vor Tausenden Pilgern und Besuchern.

Die wahre Bedeutung der irdischen Existenz des Menschen zeigt sich für Franziskus erst an deren Ende, «in der Ewigkeit, in der Begegnung mit ihm». Gott schenke den Menschen die irdischen Güter für ihren Lebensunterhalt, doch viele blickten nur auf dieses Geschenk, nicht auf den schenkenden Gott. Alle Freuden, aber auch Sorgen des Lebens entfalteten ihren Sinn erst vor dem Horizont der Ewigkeit.

Gott ruft zur Nächstenliebe auf

Die Wohltaten Gottes verbindet dieser nach Franziskus’ Worten zudem mit dem Aufruf zur Nächstenliebe, der sich durch das ganze Evangelium ziehe. «Mit dem Zeugnis unserer brüderlichen und solidarischen Einstellung zum Nächsten machen wir Christus und seine Liebe in der Mitte der Menschen anwesend.»

Franziskus bezog sich bei seinen Ausführungen auf den Bericht im sechsten Kapitel des Johannes-Evangeliums. Darin feiern die Menschen Jesus nach dessen wundersamer Brotvermehrung, weil er ihren leiblichen Hunger gestillt hat. Jesus erinnert sie jedoch daran, dass sie wahre Sättigung nur im Glauben zu Gott finden könnten. (cic)

 

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