Japanischer Bischof: Japan besonders zum Frieden verpflichtet

Tokio/Rom, 2.8.15 (kath.ch) Japans katholische und anglikanische Bischöfe wollen am Mittwoch, 5. August, gemeinsam in Hiroschima des Abwurfs der ersten Atombombe und des 70. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs für ihr Land gedenken. In einem Beitrag für den römischen Missionsnachrichtendienst «Asianews» betont Bischof Tarcisio Isao Kikuchi von Niigata auch im Namen seiner Amtsbrüder die besondere Verpflichtung Japans, auf militärische Drohgebärden zu verzichten sowie für Frieden und Verständigung in der Region zu arbeiten.

Kikuchi, der auch Präsident von Caritas Asia ist, bekräftigt die Kritik der katholischen Minderheitskirche im Land an den Plänen der nationalkonservativen Regierung von Premier Shinzo Abe und der Liberaldemokratischen Partei, die nationale Sicherheitspolitik neu zu definieren. Aufgrund der historischen Erfahrungen erlaube Japans Verfassung von 1947 nur den Aufbau von Selbstverteidigungskräften (SFD) und verbiete deren Einsatz ausserhalb des Landes.

Gegen Kritik und Protest auch vieler Bürger, so der Bischof, betreibe die Regierung eine Umformulierung des Verfassungsartikels 9, um den SDF eine Beteiligung an internationalen Einsätzen zu ermöglichen. Ihre Bedenken gegen diesen Kurswechsel habe Japans Bischofskonferenz auch in ihrer Botschaft zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe und zum Kriegsende dargelegt, so Kikuchi.

Seit 1981 kirchliche Gedenkzeit im August

Am 6. und 9. August 1945 warfen US-Streitkräfte Atombomben über den strategisch unbedeutsamen Städten Hiroschima und Nagasaki ab. Am 15. August erfolgte die Kapitulation Japans. Seit 1981 begeht die japanische Bischofskonferenz auf Anregung von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) alljährlich vom 6. bis 15. August eine Gedenk- und Gebetszeit. Dabei organisiert jedes der 16 Bistümer im Land seine eigenen Aktionen. (kna)

 

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