ÖRK-Mitgliedkirche ruft zu Boykott von Firmen in besetzten palästinensischen Gebieten auf

Genf, 7.7.15 (kath.ch) Die 30. Generalsynode der Vereinigten Kirche Christi (UCC), einer der Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), ruft zum Boykott und Investitionsabzug von Unternehmen auf, die von der israelischen Besetzung palästinensischer Gebiete profitieren. Der ÖRK mit Sitz in Genf stellt sich in einer Medienmitteilung von Dienstag, 7. Juli, hinter den Entscheid.

Der Entschliessungsantrag wurde am 30. Juni anlässlich der Tagung des Vorstands der UCC in Cleveland (USA) verabschiedet, heisst es in der ÖRK-Mitteilung. Mit ihrer Entschliessung protestiere die Generalsynode der UCC gegen die seit bald einem halben Jahrhundert anhaltende Besetzung palästinensischer Gebiete und andere Menschenrechtsverletzungen gegenüber der palästinensischen Bevölkerung. Sie reagiert damit ebenfalls auf den von der christlichen Gemeinschaft in Palästina formulierten Aufruf zu Boykott, Investitionsabzug und Sanktionen.

Der Entscheid der US-Mitgliedskirche stehe im Einklang mit den Grundsätzen des ÖRK. Bereits 1995 habe der ÖRK-Zentralausschuss Kriterien für wirtschaftliche Massnahmen im Dienste der Gerechtigkeit aufgestellt; 2001 empfahl der ÖRK-Exekutivausschuss den internationalen Boykott von Waren, die in illegalen israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten hergestellt werden.

Im Februar 2005 empfahl der ÖRK-Zentralausschuss gemäss Mitteilung den Mitgliedskirchen, ernsthaft wirtschaftliche Massnahmen als neue Wege der Friedensarbeit zu erwägen und nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie die wirtschaftliche Beteiligung an illegalen Aktivitäten verweigern können, die mit der israelischen Besetzung in Verbindung stehen.

In einer Erklärung von 2014 bekräftigte der ÖRK-Zentralausschuss die «Solidarität der Kirchen mit jenen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit in Israel und Palästina einsetzen». In der Erklärung wurden die Kirchen dazu ermutigt, verantwortungsbewusste Entscheidungen hinsichtlich ihrer Investition zu treffen, die Auswirkungen auf die Region haben könnten. (gs)

 

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