Beziehungstipps per App – Bistum St. Gallen revolutioniert Trauseelsorge

St. Gallen, 8.6.15 (kath.ch) Heiraten liegt im Trend – aber ohne Gottes Segen. Die Anzahl kirchlicher Trauungen geht zurück. Das ist auch im Bistum St. Gallen nicht anders. Mit der mobilen App «JA ICH WILL» im Rahmen einer gezielten Förderung der Trauseelsorge auf verschiedenen Ebenen möchte die Fachstelle Partnerschaft – Ehe – Familie (PEF) in St. Gallen diesem Trend entgegenwirken.  

Paare haben wieder Lust zu heiraten. In der Schweiz ist die Anzahl zivilrechtlicher Trauungen seit dem Jahr 2000 leicht gestiegen. Ganz im Gegenteil zu kirchlichen Trauungen. Allein im Bistum St. Gallen haben Hochzeiten mit Gottes Segen in den letzten 15 Jahren um ein Drittel abgenommen. Das soll sich ändern. Mit einer mobilen App, neuen Flyern und Plakaten sowie höheren Qualitätsstandards in der Trauseelsorge versucht die Fachstelle, das Image der kirchlichen Trauung zu verbessern. Zur Vorstellung der App ins Rathaus St. Gallen kamen im Mai rund 50 Personen, darunter Trauseelsorger, Diakone und Mitarbeiter der Familienpastoral.

An der Liebe arbeiten

Lieben ein Leben lang. Dieses Ziel haben immer noch die meisten Paare. Aber schaffen sie es auch? Allein im letzten Jahr lag die Scheidungsrate in der Schweiz bei über 40 Prozent. Wie Beziehungspflege bei Paaren funktionieren kann, erklärte Professor Guy Bodenmann, Leiter des Psychologischen Instituts der Universität Zürich, während eines kurzen Vortrags im Rahmen der App-Vorstellung. Damit die Liebe gelingt, müssen Partner gut miteinander kommunizieren können und die Bereitschaft aufbringen, an sich zu arbeiten. Angebote der Trauseelsorge und auch die neue App könnten dies stärken, sind sich die Initianten sicher. Diese wird noch im Juni unter www.kirchlich-heiraten.ch/app online geschaltet.

Zur Trauvorbereitung und zu Beziehungsfragen

Die neue App gibt Paaren auf dem Weg zur Trauung praktische Tipps zur Vorbereitung der kirchlichen Hochzeit und alltagsrelevante Anregungen für eine gelingende Partnerschaft. Nach einer gemeinsamen Registrierung bekommen Paare während längstens eines Jahres wöchentlich einen Impuls auf ihr Smartphone oder Tablet. Paare auf die Trauung und die Ehe vorzubereiten, hat eine lange Tradition in der katholischen Kirche. Mit der App wurde ein Medium gewählt, das Paare im Alltag begleitet und den Kontakt mit dem Seelsorger und die Teilnahme an einem Impulstag für Hochzeitspaare ergänzend unterstützt.

Daten werden nicht gespeichert

Für die technische Realisierung der mobilen App zeigte sich das Designbüro «Live experience» aus St. Gallen verantwortlich. Deren Inhaber Rolf Rotach gab bei der Präsentation einen kurzen Einblick in die technischen Besonderheiten einer mobilen App. Das Programm läuft auf den Betriebssystemen Apple iOS und Android und eine Registrierung ist kostenlos. Um für die Nutzer transparent zu bleiben, werden die Daten ausschliesslich auf dem Smartphone gespeichert und sind für Dritte nicht zugänglich, wie der Entwickler versicherte. Es sei auch ohne weiteres möglich, die App wieder zu löschen.

Zum Abschluss der Vorstellung durften die Anwendenden die App gleich auf Herz und Nieren testen. (nz)

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