Basler Synode: Ja zu Projektkredit für Neubau des St. Christophorus-Areals

Basel, 4.6.15 (kath.ch) Rund 700’000 Franken haben die Synodalen der römisch-katholischen Kirche des Kantons Basel-Stadt am Montag, 2. Juni, für die Projektphase des neuen Kirchenzentrums in Basel-Kleinhüningen bewilligt. Nun kann die Planung losgehen, wie der Bauverantwortliche im Kirchenrat, Bernhard Glanzmann, gegenüber kath.ch sagt. Vorausgesetzt allerdings, dass Bischof Felix Gmür die Profanisierung der St. Christophorus-Kirche bewilligt.

Regula Pfeifer

Die römisch-katholische Kirche des Kantons Basel-Stadt, die als Bauherrin auftritt, will die Kirche St. Christophorus, das Pfarr- und Sakristanenhaus sowie das Pfarreiheim rückbauen. Diese Bauten würden nicht mehr in diesem Umfang benötigt, erklärte der Kommunikationsverantwortliche Matthias Schmitz. Neu erstellt werden sollen danach ein Andachtsraum, ein Saal mit rund 120 Sitzplätzen und Nebenräumen sowie Lokalitäten für kirchennahe Vereine. Ausserdem interessiert sich der Christophorus-Verein Basel für ein Dutzend altersgerechte Wohnungen, die Stadt Basel für zwei Kindergärten und die Organisation Familea für eine Grosswohnung für eine Wohngemeinschaft von Jugendlichen.

Ein Teil des Geldes, den die Synode nun gesprochen hat, konkret rund 170’000 Franken, wird für den Architekturwettbewerb benötigt, den der Basler Kirchenrat nach den Sommerferien lanciert. 13 Architekturbüros sollen bis im November ihre Vorschläge einbringen. Laut dem Bericht und Antrag des Kirchenrats an die Synode vom 28. April werden dabei mehrheitlich Architekturbüros berücksichtigt, deren Inhaber oder Partner Mitglied der römisch-katholischen Kirche Baselstadt ist.

Eine Jury befindet von Dezember bis Januar über den Sieger. Danach ist dieses Architekturbüro aufgefordert, sein Bauprojekt auszuarbeiten und einen Kostenvoranschlag zu liefern, damit die Synode über die definitiven Baukosten abstimmen kann. Für diesen Vorlauf hat die Synode am Montag 540’000 Franken gutgeheissen.

Baukosten von geschätzten 15 Millionen Franken

Die Bauherrin rechnet mit Baukosten von rund 15 Millionen Franken. Der Wert des Landes von 5 Millionen Franken sei hier nicht mitgerechnet, erklärt Bernhard Glanzmann, Verantwortlicher für das Bauressort im Kirchenrat auf Anfrage von kath.ch. Das Land gehöre bereits der kirchlichen Körperschaft. Der eigentliche Baubeginn ist noch unklar, so Matthias Schmitz.

Das Ja der Synode für den Projektierungskredit ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer grundlegenden Neuüberbauung des Areals rund um die Basler St. Christophoruskirche. Dem vorangegangen waren Diskussionen mit dem Quartierrat St. Christophorus und dem Pfarreirat St. Clara in den Jahren 2012 bis 2014. Die Pfarreiversammlung St. Clara gab im März 2015 ihr Einverständnis für das Bauprojekt, wie es im Antrag des Kirchenrats an die Synode heisst.

Regierungsrat, Denkmalpflege und Pfarrei geben grünes Licht – und der Bischof?

Im letzten Sommer stimmte der Basler Regierungsrat der Umzonung des Areals in Wohngebiet zu, und die Denkmalpflege beurteilte die Kirche als nicht schützenswert, gab sie also zum Abriss frei. Nun ist der Ball bei Bischof Felix Gmür. Vor wenigen Tagen unterbreitete ihm der Kirchenrat ein Gesuch um Profanierung der Kirche St. Christophorus. Die Kirche soll abgerissen werden. Gmürs Antwort steht noch aus, wie Glanzmann weiss.

Die kirchliche Körperschaft erhofft sich vom Neubauprojekt eine «finanzielle Entlastung bei weitgehender Beibehaltung der kirchlichen Funktionen der Immobilie», wie Schmitz gegenüber kath.ch erklärte. (rp)

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