Bin Laden hortete Akte über Bischöfe und Essay zu Kreuzestod Jesu

Washington, 21.5.2015 (kath.ch) Osama bin Laden hatte in seinem persönlichen Archiv offenbar auch Kurzbiografien von Bischöfen der anglikanischen Kirche von England. Das geht aus den Unterlagen hervor, die nach der Erschiessung des Al-Kaida-Chefs durch ein US-Spezialkommando im Mai 2011 an seinem pakistanischen Wohnsitz in Abbottabad beschlagnahmt und jetzt vom US-Geheimdienst teilweise veröffentlicht wurden.

Das Büro von Nachrichtendienst-Leiter James Clapper listet die Bischofsakte mit zehn weiteren Dokumenten zu religiösen Themen auf, gab deren Inhalt aber nicht bekannt. So bleibt unklar, ob Bin Laden die persönlichen Angaben für mögliche Anschläge auswertete oder ob er sie wegen eines allgemeinen Interesses am Christentum aufhob.

Unter den religiösen Dokumenten finden sich auch Aufsätze über «Mohammed in der Bibel», «Die Auferstehung», zur Frage «Wurde Jesus für unsere Sühne gekreuzigt?» und «Was man über den Islam wissen muss».

Geistliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche war von 2002 bis 2012, also während der aktiven Zeit Bin Ladens, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury. Der liberale Kirchenmann hatte eine Öffnung gegenüber der Scharia, des islamischen Rechts, im Ehe- und Finanzrecht für in Grossbritannien lebende Muslime verlangt. Ferner kritisierte er das französische Schleierverbot für Musliminnen und Israels Umgang mit Palästinensern. (kap/kna)

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