Rekordbeteiligung an Bodensee-Ostermarsch – Flüchtlinge respektieren

Bregenz, 6.4.15 (kath.ch) Über 600 Friedensaktivisten aus der Schweiz, Österreich und Deutschland haben am Montag, 6. April, in Bregenz gegen Waffenexporte, für ein Ende der Kriege, eine liberalere europäische Flüchtlingspolitik und einen humanen Umgang mit Flüchtlingen demonstriert. Gemäss der Organisatoren haben noch nie so viele Teilnehmer seit dem Start des «Internationalen Bodensee-Friedensweg» im Jahr 2009 an dem Anlass teilgenommen.

Unter den Teilnehmern des Ostermarsches waren Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, darunter auch zahlreiche Familien mit Kindern. Auf Transparenten forderten sie «Schwerter zu Pflugscharen», in Anlehnung an deutsche Waffenexporte «Keine Panzer für die Saudis» und «Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten».

Mit dem Titel «Krieg ächten – Frieden schaffen» verweist der Ostermarsch auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine, Syrien und anderen Krisengebieten der Welt. Traditionell richtet er sich insbesondere auch gegen die rund um den Bodensee ansässigen Zulieferbetriebe der Rüstungsindustrie.

«Friedensregion Bodensee»

«Die starke Beteiligung liegt sicher auch an der zunehmend unsicheren Weltlage», erklärte der Organisator, der Schweizer Friedensaktivist Arne Engeli, gegenüber den Medien. Der zumindest medial allgegenwärtige Krieg, die Massaker, der Hunger auf der Welt und der Raubbau an der Natur schreckten die Menschen auf: «Die Menschen sagen: So kann es nicht mehr weitergehen, wir müssen etwas tun, denn eine andere Welt ist möglich.»

Die Demonstration führte durch die Bregenzer Innenstadt und am Seeufer entlang in Richtung Festspielhaus. Bei der Abschlusskundgebung traten der Publizist und Träger des Göttinger Friedenspreises Andreas Zumach sowie Davorka Lovrekovic als Hauptredner auf. Die Präsidentin des Internationalen Versöhnungsbunds rief bei der Kundgebung dazu auf, den «Waffen vom Bodensee» wie Flugzeugmotoren, Lenkwaffen und Drohnen die Alternative «Friedensregion Bodensee» entgegenzustellen.

Interreligiöses Friedensgebet und fairer Handel

Zum Programm in Bregenz zählten neben einem interreligiösen Gebet Musikaufführungen mit Asylsuchenden, Aktionen für fairen Handel, gegen die europäische Flüchtlingspolitik und Plädoyers für frei zugängliches Saatgut.

Zu dem inzwischen siebten Internationalen Friedensweg am Bodensee haben mehr als 60 kirchliche, soziale, gewerkschaftliche und friedenspolitischen Organisationen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland aufgerufen, darunter Amnesty International, Internationaler Versöhnungsbund, Schweizerischer Friedensrat und der katholischen Bewegung Pax Christi. Federführend organisiert wird der Friedensweg vom Ostschweizer Friedensaktivisten Arne Engeli.

Ein Friedensmarsch mit mehreren hundert Teilnehmern fand ebenfalls in Bern statt. (gs)

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