Mit 6000 Osterkuchen im Gepäck – Kardinal besucht Flüchtlinge im Irak

Rom, 2.4.15 (kath.ch) Kurienkardinal Fernando Filoni hat im Nordirak Flüchtlingslager nahe der von der Terrormiliz «Islamischer Staat» kontrollierten Zone besucht. Wie die Vatikanzeitung «Osservatore Romano» (3. April) berichtet, traf er in dieser Woche im Norden des Landes mit Christen und Jesiden zusammen, die vor den Extremisten geflohen sind. Die Lage dort habe sich seit seinem Besuch im vergangenen August sehr verbessert, fasste die Zeitung Filonis Urteil zusammen. Trotzdem bleibe die Lebenssituation der Menschen schwierig.

Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ist im Auftrag von Papst Franziskus in den Irak gereist. Zum Zeichen der päpstlichen Solidarität mit den geflohenen Christen will er dort die Ostertage verbringen; als Geschenk überbringt der Vatikandiplomat laut «Osservatore» 6.000 Osterkuchen. Im August hatte Franziskus den Italiener bereits als Sondergesandten in das Bürgerkriegsland geschickt. Filoni war dort von 2001 bis 2006 Apostolischer Nuntius und gilt als Experte für den Nahen und Mittleren Osten.

Kardinal traf spirituelles Oberhaupt der Jesiden

Vor seinem Besuch an der Grenze zum Gebiet der Terroristen hatte der Kardinal den Angaben zufolge in Bagdad Vertreter der irakischen Regierung und der katholischen Kirche getroffen. Danach sei er ins kurdische Erbil weitergereist, wo die meisten christlichen Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben. Mitglieder der autonomen kurdischen Regierung hätten ihm versichert, sie fühlten sich weiter für den Schutz der Christen verantwortlich. Auf seiner Rundreise traf Filoni auch mit dem spirituellen Oberhaupt der Jesiden, Baba Scheich Kato, zusammen. (cic)

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