Hoher Donnerstag im «Sunnehügel»

Schüpfheim LU, 2.4.15 (kath.ch) Eine Gruppe von zwölf Männern und Frauen hat sich in unserem Kloster zusammen gefunden: Vom krebskranken Endfünfziger an der Scheide zwischen Leben und Tod, über die ehemalige Klosterfrau auf der Suche nach einer weltzugewandten Spiritualität, zur Osteuropäerin, die aufgrund ihrer psychischen Verfassung als Obdachlose gestrandet ist. Es verbindet sie das Bemühen, Ohnmacht auszuhalten, sowie die Suche nach Zeichen der Auferstehung im eigenen Leben.

Nach einem einfachen Znacht und dem obligaten Abwasch erwartet uns im inneren Chor unserer Klosterkirche eine festliche Tafel, gedeckt mit Brot und Wein. Eingebettet in die Erinnerungsfeier an das letzte Abendmahl ist die Fusswaschung. Sich von einem Fremdem die Füsse waschen zu lassen, ist oft die grössere Herausforderung, als selber jemandem die Füsse zu waschen. Kann ich mich beschenken lassen? Auch wenn ich mich unwürdig, schuldig, minderwertig fühle?

Zum Abschluss des Abends versammeln wir uns im äusseren Chor. Dieser ungeheizte Ort erinnert an den Garten Gethsemane. In stiller Atmosphäre versuchen wir, singend und schweigend zu wachen und zu beten. (lf)

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