«Starke Stimme der Frauen» zur Familiensynode

Luzern, 1.4.15 (kath.ch) Fünf katholische Frauenverbände aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Südtirol präsentieren gemeinsam ihre Anliegen zur Familiensynode diesen Herbst in Rom. Im Schreiben an Papst Franziskus sowie an die Delegierten der jeweiligen Bischofskonferenzen machen sie nebst klaren Aussagen auch deutlich: die Stimme engagierter Frauen in der Kirche verdient an der Synode Gehör.

«Seit vielen Jahren setzen sich die deutschsprachigen katholischen Frauenverbände für die Rechte und Interessen von Frauen in Kirche und Gesellschaft ein», heisst es im Text der fünf Frauenverbände (siehe Text rechts). Diese Tatsache dürfte Adressaten in den Bischofskonferenzen bekannt sein. Und doch wird damit auf einfache Weise deutlich gemacht, dass sich hier Verbände zu einem Thema zu Wort melden, in dem sie Erfahrung und viel zu sagen haben. Angela Büchel Sladkovic, Vorstandsmitglied des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF), ergänzt: «Wir haben im Gespräch festgestellt, dass wir die gleichen Anliegen haben.» Diese seien denn auch bereits gegenüber den Bischofskonferenzen in den einzelnen Ländern eingereicht worden. Mit dem gemeinsamen Schreiben erhoffen sich die Verbände aber noch einmal mehr Gewicht, so Angela Büchel, die beim SKF für das Ressort Kirche, Religion und Spiritualität zuständig ist und das gemeinsame Schreiben für die Schweizer Frauen unterzeichnet hat.

Familienfragen sind immer auch Frauenfragen

 Als «starke Stimme» nennen die Verbände denn auch ihr Schreiben, das sie den Bischöfen mit auf den Weg zur Familiensynode geben wollen. Stellvertretend für ihre Mitglieder – eine Million Frauen vertreten die fünf Verbände – nehmen sie aus der «Vielfalt von Frauenleben» einheitlich Stellung zu Familienfragen. Grundsätzlich begrüssen die Verbände, dass es an der Synode nicht allein um kirchliche und religiöse Fragen zur Familie gehen soll, sondern dass auch wirtschaftliche oder gesellschaftspolitische Fragestellungen in die Debatte einbezogen werden sollen.
Dazu verstehen sich die Verbände auch als Teil der internationalen Frauenbewegung und sehen es als positives Zeichen, dass die Bischöfe Menschenrechtsverletzungen an Frauen sowie Gewalt in Familien deutlich benennen würden. «Die Abwertung von Frauen», heisst es im Schreiben, welche dramatische Ungerechtigkeiten schaffe, «dürfen wir als Kirche nicht dulden.»

Klare Worte zu Sexualität, Empfängnisverhütung und Scheidung

Das Schreiben ist knapp gehalten und nimmt zu drei konkreten Themen klar Position aus der Sicht der Frau:

Die gemeinsame Stellungnahme ist in einem positiven und zuversichtlichen Ton gehalten. Die Verbände sehen in den Vorbereitungen auf die Familiensynode ein «erkennbares Bedürfnis nach einer realitätsnahen Ehe- und Familienpastoral», wie sie schreiben. Und die unterzeichnenden Frauen halten auch fest, dass sie für das Gelingen der Synode beten. (ms)

Schreiben der katholischen Frauenverbände.

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