Letzter Gottesdienst in Pariser «Tierkirche»

Paris, 17.3.15 (kath.ch) In der für ihre Tiergottesdienste bekannten Pariser Pfarrkirche Saint-Rita ist die letzte Messe gelesen. Doch auch nach dem Gottesdienst am Sonntag wollen Pfarrangehörige das Gotteshaus Tag und Nacht besetzt halten, um einen Abriss zu verhindern, wie die Tageszeitung «Le Figaro» (Onlineausgabe, Montag, 16.3.) berichtet. Anstelle des Gotteshauses sollen Sozialwohnungen und ein Parkplatz errichtet werden.

Die sechs Geistlichen der vom Vatikan nicht anerkannten «katholischen gallikanischen Kirche» um deren Erzbischof Dominique Philippe haben den jahrelangen juristischen Kampf demnach aufgegeben. Bereits im März 2014 hatte ein Pariser Verwaltungsgericht der Hauptstadt die Klage gegen den angeordneten Abriss der Kirche aus dem Jahr 1900 abgewiesen und der Gemeinde sechs Monate Zeit eingeräumt, sich eine neue Bleibe zu suchen.

In Saint-Rita im 15. Pariser Arrondissement war jeden Sonntag gestattet, seine Haustiere mitzubringen und segnen zu lassen. Besonders bekannt war der Gottesdienst zu Ehren des heiligen Franz von Assisi Anfang November, zu dem Tausende Menschen selbst mit Dromedaren, Zebras oder Affen anreisten.

Die gallikanische Gemeinschaft hatte das Gebäude 1988 zur Miete übernommen, nachdem es zuvor zwölf Jahre leer gestanden hatte. 2012 wurde die Kirche vom Vorbesitzer an einen Immobilieninvestor aus Nantes verkauft, der die Mieter herausklagte. (kna)

 

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