UNO-Menschenrechtsrat erklärt Solidarität mit Christen in Nahost

Genf, 13.3.15 (kath.ch) Rund 50 Staaten haben am Freitag, 13. März, in Genf eine gemeinsame Erklärung zur Unterstützung religiöser Minderheiten im Nahen Osten unterzeichnet. Unter dem «Islamischen Staat» sei die Existenz vieler Religionsgemeinschaften in der Region bedroht, besonders die der Christen, heisst es in dem Papier, das während der 28. Sitzung des UNO-Menschenrechtsrats verabschiedet wurde. Initiiert wurde die Erklärung von Russland, dem Heiligen Stuhl und dem Libanon.

Die UNO-Mitgliedstaaten äussern sich tief besorgt über die Situation der Christen im Nahen Osten. «Immer mehr Gründe lassen ernsthaft um die Zukunft der christlichen Gemeinschaften fürchten, die seit mehr als 2000 Jahren in dieser Region leben», heisst es in dem Papier. Die unterschiedlichen Ethnien und Glaubensgemeinschaften spiegelten «eine alte Vielfalt und ein gemeinsames Erbe». Ohne diese Pluralität drohten im Nahen Osten «neue Formen von Gewalt, Ausschluss und Fehlen von Frieden und Entwicklung».

Die internationale Gemeinschaft müsse die «historisch tief verwurzelte Anwesenheit aller ethnischen und religiösen Gemeinschaften im Nahen Osten» unterstützen. Dazu gehöre vor allem, für Religionsfreiheit einzutreten. Dies helfe den Staaten der Region, «gesunde plurale Gesellschaften und stabile politische Systeme wiederaufzubauen».

Minderheiten permanent bedroht

Ausdrücklich beklagt die Erklärung Massenvertreibungen und «barbarische Gewaltakte» durch Fundamentalisten, darunter Versklavung, Enthauptungen und Verbrennen bei lebendigem Leib. Dutzende Kirchen sowie Kultstätten anderer Religionen seien zerstört worden. Die noch verbliebenen Mitglieder religiöser und ethnischer Minderheiten lebten unter einer «permanenten Bedrohung durch Menschenrechtsverletzungen, Repressionen und Gewalt», hiess es. (kna)

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