20 neue Kardinäle – Papst ruft zu Demut und Bescheidenheit auf

Rom, 14.2.15 (kath.ch) Papst Franziskus hat seine Kardinäle zu Demut und Bescheidenheit aufgerufen. «Die Kardinalswürde ist zweifellos eine Würde, aber sie ist kein Ehrentitel», sagte er am Samstag vor dem versammelten Kardinalskollegium im Petersdom. Es handele sich nicht um «etwas Zusätzliches, Dekoratives, das an eine Auszeichnung denken lässt», so der Papst. Anlass war die Aufnahme von 20 kirchlichen Würdenträgern in dieses höchste Beratergremium des Papstes.

Papst Franziskus ermahnte die Kardinäle dazu, nicht neidisch, hochmütig oder zornig aufeinander zu sein. Kardinäle müssten zudem stets «entschlossene Streiter gegen die Ungerechtigkeit und frohe Diener der Wahrheit» sein. Auch kirchliche Würdenträger seien «nicht immun» dagegen, wütend aufeinander zu sein, so der Papst in seiner Predigt. Gerade «unter uns Mitbrüdern» bestehe die Gefahr zornig aufeinander zu werden, «denn wir sind in der Tat weniger entschuldbar», erklärte Franziskus.

Autorität gründet nicht auf Macht, sondern auf Liebe

Ein Kirchenmann dürfe jedoch selbst wenn er für einen Augenblick einmal wütend sei, nie nachtragend oder grollend sein. Kardinäle dürften nie auf ihren eigenen Vorteil bedacht sein, sondern müssten Rücksicht auf die Anderen nehmen.

Weiter erinnerte der Papst die Kardinäle daran, dass ihre Autorität letztlich nicht auf Macht, sondern auf Liebe gründe. Jeder Vorsitz in der Kirche habe seinen Ursprung in der Liebe, so Franziskus. Die Kirche von Rom sei auch darin ein Vorbild. So wie sie den Vorsitz in der Liebe führe, sei jede Teilkirche aufgerufen, in ihrem Bereich ein Gleiches zu tun.

Neue Kardinäle aus der ganzen Welt

Diese 20 kirchliche Würdenträger wurden durch Papst Franziskus am Samstag in einem feierlichen Gottesdienst zu Kardinälen ernannt:

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Wort «Kardinal» leitet sich vom lateinischen Wort «cardo» (Türangel) ab. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei. (cic/kna)

 

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