Valentin – ein Heiliger der Zärtlichkeit

Rote Rosen und Herzen – wie der Tannenbaum zu Weihnachten gehören diese beiden Symbole zum Valentinstag am 14. Februar. Warum aber der heilige Valentin zum Patron glücklicher Zweisamkeit erkoren wurde, lässt sich historisch nicht sauber klären. Überhaupt: Um sein Leben ranken sich mehr Fragen und Spekulationen als gesicherte Antworten.

Das Gedenken des Tages gilt vielleicht dem Valentin, der im dritten Jahrhundert als Bischof von Terni in Umbrien amtierte und um das Jahr 268 in Rom als Märtyrer starb. Seine Existenz wird allerdings nur von späteren, unzuverlässigen Quellen belegt.

Nach der Legende lud der vornehme Athener Redner namens Craton Valentin von Terni nach Rom ein. Der Sohn litt unter einer gekrümmten Wirbelsäule. Nachdem Valentin den Filius geheilt hatte, soll sich die ganze Familie zum Christentum bekehrt haben. Den historischen Kern der Geschichte herauszuschälen, ist schwierig – zumal es noch einen weiteren, am gleichen Tag gefeierten Valentin gibt. Dieser Valentin von Rom soll ein Priester gewesen sein, der am 14. Februar 209 unter Kaiser Claudius Gothicus das Martyrium erlitt.

Volkstümlicher Heiliger

In Mittelitalien wurde der heilige Valentin schon im Altertum verehrt. Im Mittelalter zählte er zu den volkstümlichsten Heiligen der Kirche – vergleichbar mit dem heiligen Nikolaus und dem heiligen Martin. Im späten Mittelalter war es Brauch, dass junge Paare am Valentinstag durch das Los «füreinander bestimmt» wurden. Nach gegenseitigem Austausch von Geschenken blieben sie ein Jahr verlobt, ehe sie heiraten durften.

In vielen Ländern wird Valentin als Patron der Liebenden und Heiliger der Zärtlichkeit verehrt. Seit mehr als 500 Jahren erwählen Frauen und Männer in England und Schottland am Valentinstag einen «Valentin» oder eine «Valentine». So lässt William Shakespeare Ophelia im «Hamlet» singen: «Morgen ist Sankt Valentinstag, wohl an der Zeit noch früh, und ich, ‘ne Maid, am Fensterschlag, will sein eur’ Valentin.» (kna)

 

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