Baselland wartet seit 12 Jahren auf Approbation von Homo-Segnungs-Papier durch Bischof von Basel

Aesch BL, 12.2.15 (kath.ch) «Ein Dokument zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, das vom Bischof von Basel approbiert wurde, gibt es nicht.» Dies sagt Felix Terrier, Präsident der Pastoralkonferenz Basel-Landschaft. Die Pastoralkonferenz habe zwar bereits vor 12 Jahren ein Papier verabschiedet, das die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ermögliche, wie kath.ch diese Woche meldete. Und das entsprechende Papier sei mit dem damaligen Generalvikar des Bistums, Roland-Bernhard Trauffer, auch besprochen worden. Aber die bischöfliche Approbation stehe bis heute aus!

Sylvia Stam

Bereits vor 12 Jahren verabschiedete die Pastoralkonferenz Basel-Landschaft ein Papier, das über Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare informiert. Unter dem Titel «Die Liebe feiern – die Liebe segnen» hält das Dokument fest, dass «jede verlässliche Partnerschaft (…) ein Hinweis auf Gott, auf seine Liebe» ist. Deshalb dürfe und solle die Liebe zwischen zwei Menschen gesegnet werden.

Die Seelsorgenden wüssten, dass die verschiedenen Lebenssituationen der Menschen nach Formen verlangten, «die Liebe als Geschenk zu feiern und zu segnen». Entsprechend seien die Mitglieder der Pastoralkonferenz bereit, mit gleichgeschlechtlichen Paaren zusammen «die für ihre Partnerschaft geeignete Feier vorzubereiten und zu gestalten», heisst es in dem Papier.

Heftige Reaktion aus dem Generalvikariat

Laut Felix Terrier, Präsident der Pastoralkonferenz Basel-Landschaft, wurde das Dokument anlässlich der Ausstellung «Der Bus», welche homosexuelle Lebensweisen thematisierte, veröffentlicht. Die Ausstellung machte 2003 in Deutschschweizer Städten die Runde. Nach der Veröffentlichung habe es eine heftige Reaktion von Seiten des Generalvikariats gegeben. «Pater Roland-Bernhard Trauffer tat so, als hätten wir etwas hinter seinem Rücken gemacht», so Terrier gegenüber kath.ch. Dabei sei das Pastoralamt des Ordinariats in Solothurn über eine personelle Verbindung zur Pastoralkonferenz jederzeit über das Papier informiert gewesen.

Mit Generalvikar Trauffer sei das Papier daraufhin besprochen worden, und er habe zwei geringfügige Änderungen verlangt: Zum einen müsse der Bezug zu Jesus Christus hergestellt werden, zum anderen müsse klar deklariert werden, dass es sich bei der Segnung nicht um eine Trauung handle. «Für die Pastoralkonferenz wären diese Änderungen kein Problem gewesen», sagt Terrier, sie hätte das auch klar signalisiert. Laut dem Generalvikariat sei aber noch eine Bestätigung dieser Abmachung durch den Bischof nötig, damals Kurt Koch. Diese sei nie erfolgt, so Terrier. «Wir haben seither nie mehr etwas gehört». Er vermutet daher, dass man das Papier seitens des Bischofs stillschweigend toleriert habe.

Segnung einer Homo-Verbindung «nichts Sensationelles»

Es hätten seither in basellandschaftlichen Pfarreien auch ein paar Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare stattgefunden. Wie diese genau abliefen, mache der Seelsorger jeweils mit dem Paar selber ab. Persönlich sieht Terrier kein Problem, wenn die Verbindung eines gleichgeschlechtlichen Paares gesegnet werde. «Es geht darum, zwei Menschen, die um den Segen Gottes bitten, auf diesem gemeinsamen Weg zu begleiten», ist Terrier überzeugt. Dies sei im Übrigen für viele Seelsorgende «nichts Sensationelles, sondern etwas Selbstverständliches».

Das Bistum Basel bestätigt, dass das Papier seinerzeit mit Generalvikar Trauffer besprochen worden sei. Auf die Frage, weshalb bislang keine Approbation erfolgt sei, antwortet die Kommunitkationsstelle des Bistums lediglich: «Nach dem Bischofswechsel wurde das Thema nicht aufgegriffen. Es standen andere Themen im Vordergrund.» (sys)

 

 

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