Strafe für Pfarrer nach Lesben-Segnung: Kirchenrat von Bürglen ruft zu Briefaktion ans Bistum Chur auf

Bürglen UR, 10.2.15 (kath.ch) Der Churer Bischof Vitus Huonder will den Pfarrer von Bürglen, Wendelin Bucheli, wegen der Segnung eines lesbischen Paares wegschicken. Die Katholiken des Bergdorfes wollen dies nicht hinnehmen. Der Kirchenrat hat deshalb in einer Krisensitzung am Montagabend, 9. Februar, entschieden, «das Gespräch mit Chur zu suchen», sagte Präsidentin Susanne Bätscher-Planzer am Dienstag gegenüber kath.ch. Zudem ruft der Kirchenrat die Gläubigen auf, Protestbriefe ans Bistum zu schicken. Auf den 26. Februar ist eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung angesetzt.

Der Brief der Kirchenratspräsidentin an Huonder ist bereits geschrieben: Darin bitte der Kirchenrat um einen Gesprächstermin, sagte Bätscher. «Wir wollen den Dialog mit Chur finden.» Das Ziel ist klar: Die Katholiken von Bürglen wollen ihren Pfarrer behalten. Dieser hatte im vergangenen Oktober in der Pfarrkirche ein Lesben-Paar gesegnet. Die Segenshandlung missfällt Bischof Huonder. Aus diesem Grund soll der aus der Westschweiz stammende Pfarrer in seine Heimatdiözese zurückkehren.

Der Kirchenrat hat beschlossen, am Dienstag, 10. Februar, zu einer Briefaktion aufzurufen. «Das Volk soll Briefe nach Chur schreiben», so Bätscher. Auf den 26. Februar sei zudem eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung angesetzt. Gedacht sei sie als «Solidaritätsbekundung» für den beliebten Pfarrer. Damit wolle man auf die «Stimmung im Volk reagieren», erklärte die Kirchenratspräsidentin. Die Versammlung findet in der Pfarrkirche statt. Auch Bucheli wird dabei sein. (bal)

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