Obamas Umweltchefin berät Vatikan: Papst schreibt eine Öko-Enzyklika

Rom/Washingtin, 28.1.2015 (kath.ch) Die Chefin der amerikanischen Umweltbehörde (United States Environmental Protection Agency/EPA), Gina McCarthy, wird am Freitag im Vatikan die Grundzüge von Obamas Klimapolitik vorstellen. Bei der Gelegenheit trifft die irisch-stämmige Katholikin mit Kardinal Peter Turkson vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden zusammen.

McCarthy bezeichnete in einem Interview mit dem Magazin «National Catholic Reporter» ihren Aufenthalt im Vatikan als «den wichtigsten Stopp» ihrer Reise, die sie auch nach Rom, Florenz und Genf führt. Sie wolle den Papst über ihre Gesprächspartner ermutigen, sich aktiv in die Klimaschutz-Diskussion einzubringen.

Thema der Gespräche im Vatikan sei neben dem Klima-Aktions-Plan von Präsident Barack Obama die Rolle der Umweltbehörde EPA bei der zeitnahen Umsetzung der formulierten Ziele auf nationaler und internationaler Ebene. «Der Präsident und ich stimmen darin überein, dass der Klimaschutz ein moralisches Anliegen ist», so McCarthy.

Obama hatte während seines Besuchs in Indien ausdrücklich den Zusammenhang zwischen CO-2-Verschmutzung und Armut hervorgehoben. Ein wesentliches Ziel der Arbeit der EPA besteht laut McCarthy darin, die verwundbarsten Gemeinschaften vor den Konsequenzen des Klimawandels zu schützen.

Papst arbeitet emsig an Öko-Enzyklika

Dieser Aspekt liegt auch Kardinal Turkson am Herzen, dem Papst Franziskus vor kurzem die Rohfassung der geplanten Ökologie-Enzyklika vorgelegt hatte. Franziskus will das lehramtliche Schreiben rechtzeitig vor dem UN-Weltklimagipfel in Paris (30. November bis 11. Dezember 2015) bereits im Juni oder Juli veröffentlichen. Der Text wird davor auch noch von der vom deutschen Kardinal Gerhard Ludwig Müller geleiteten Römischen Glaubenskongregation auf seine lehrmäßige Richtigkeit überprüft.

Die Kirche wolle mit der Enzyklika einen Beitrag zu den Pariser Verhandlungen leisten, so Franziskus in einer «fliegenden Pressekonferenz bei seiner Asien-Reise vor zwei Wochen.

Vergangenen Sommer gaben die katholischen Bischöfe in den USA der EPA Rückendeckung für den «Clean Power Plan» der Regierung. Dieser sieht einen Abbau der CO-2-Emissionen aus Kohlekraftwerken bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent des Niveaus von 2005 vor. (kna)

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