Starke Papst-Zitate über Kinderleid, korrupte Kirchenmänner und heilige Sünder

Rom, 20.1.15 (kath.ch) Immer wenn der Papst seine «fliegenden Pressekonferenzen abhält, sagt er, was Sache ist. Unverblümt, direkt und ungeschützt. So auch diesmal beim Rückflug von den Philippinen nach Rom. Kath.ch dokumentiert hier die denkwürdigsten Papst-Zitate aus dem Flugzeug, so wie es unsere Kollegen von der Katholischen Nachrichtenagentur kna und die Journalisten vom cic überliefert haben.

Der Papst über die Armut:

«Wir müssen Bettler sein. Wenn wir die Armen vom Evangelium trennen, können wir die Botschaft Jesu nicht verstehen. Bekehre die Armen, aber lass dich auch von ihnen bekehren. Sie haben Werte, die du nicht hast.»

Der Papst über sein Gefühl, angesichts der sechs Millionen Menschen beim Schussgottesdienst seiner Philippinen-Reise:

«Ich habe mich wie ein Nichts gefühlt. Das Volk Gottes war da, der Herr war da. Gott sagt uns, die Gläubigen sind die Protagonisten, wir sind Diener.»

Der Papst über das 12-jährige Drogen-Mädchen, das sich prostituieren musste und ihn in Manila unter Tränen gefragt hat: «Warum lässt Gott das zu?»

«Dieses Mädchen ist die einzige, die diese Frage gestellt hat, die man nicht beantworten kann: Warum leiden Kinder? Auch der große Fjodor Dostojewski hat sie gestellt. Und es ist ihm nicht gelungen, sie zu beantworten.»

Der Papst über die Gewöhnung an Ungerechtigkeiten:

«Wenn es Christen zu gut geht oder sie sich an Ungerechtigkeiten gewöhnen, verlieren sie die Fähigkeit zu weinen. Wir Christen müssen die Gnade des Weinens erbitten. Besonders die wohlhabenden, reichen Christen.»

Der Papst über die Wichtigkeit des Weinens:

«Weinen über die Ungerechtigkeiten. Weinen über die Sünden. Das Weinen öffnet dich, um neue Realitäten oder neue Dimensionen der Realität zu kapieren.»

Der Papst über die Begegnung mit den Taifun-Opfern in Tacloban:

«Die Messe mit den Opfern der Taifun-Katastrophe war der bewegendste Moment meiner Philippinen-Reise. Das ganze Volk Gottes dort zu sehen, betend nach dieser Katastrophe, an meine Sünden zu denken und an diese Menschen – das war ein sehr starker Moment. Ich habe mich wie erschlagen gefühlt. Meine Stimme war quasi weg. Ich weiß nicht, was mit mir passiert ist. Vielleicht waren es die Emotionen. Aber ich habe nichts anderes gefühlt.»

Der Papst über wichtige Posten für Frauen in der Kirche:

«Wenn ich sage, dass es wichtig ist, dass Frauen in der Kirche mehr berücksichtigt werden sollen, geht es nicht nur darum, ihnen einen Posten zu geben, etwa als Nummer zwei in einer Vatikanbehörde. Zwar ist auch das möglich – es geht aber darum, dass sie uns sagen, wie sie die Realität erleben- Frauen betrachteten die Dinge aus einer anderen Perspektive, mit einem größeren Reichtum.»

Der Papst über Korruption in der Kirche:

«Korruption ist eine Plage der Kirche.Ich erinnere mich an derartige Fälle aus meiner Zeit als Bischof in Argentinien. Die Losung muss sein: Sünder ja, Korrupte nicht. Korrupte nie! Aber es gibt viele Heilige, viele Heilige und heilige Sünder, aber nicht korrupte.»

Quelle: kna/cic

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