Neues «Infoblatt» des Bistums Chur attackiert Sprecher Bischofskonferenz

Zürich, 9.1.15 (kath.ch) Erstmals ist das neue «Infoblatt» des Bistums Chur mit viel Polemik gegen Medienschaffende erschienen. Finanziert wird dieses aus dem Solidaritätsfonds des Bistums Chur. In den Fonds bezahlen Gläubige ein, die aus den staatskirchenrechtlichen Organisationen ausgetreten sind.

Das «Infoblatt» enthält Mitteilungen aus der Bistumsleitung, Kurznachrichten, amtliche Mitteilungen sowie «Erläuterungen zur Medienberichterstattung über kirchliche Themen».

In der ersten Nummer dankt der Bischof von Chur, Vitus Huonder, in seinem Namen und im Namen der Bischöfe, die in der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz (DOK) vertreten sind, Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Dienst in der Kirche. Mit Elan und Ausdauer sollen sie diesen fortsetzen.

In der Rubrik «Diagnose»wagt der Bischof einen Blick in das kommende Jahr. Er legt das Augenmerk auf die politische Diskussion über die Sterbehilfe in der Schweiz. In diesem Zusammenhang hält der Bischof fest, «dass die Selbsttötung mit dem christlichen Glauben nicht in Einklang zu bringen ist».

Als «Medizin» für die Gesellschaft empfiehlt der Bischof, dass die Kirche ihr Bemühen verstärken muss, am ganzen Evangelium und an der ganzen Lehre der Kirche festzuhalten und damit an die «Peripherien» zu gehen. «Wir müssen noch mehr Anstrengungen unternehmen, diese Botschaft in einer Art und Weise zu den Menschen von heute zu bringen, die verstanden werden kann», so Huonder.

Diese Beiträge schrieb der Bischof nicht exklusiv für das «Infoblatt». Sie erscheinen ebenfalls in der «Schweizerischen Kirchenzeitung», dem Amtlichen Organ der Bistümer Basel, Chur, St. Gallen, Lausanne-Genf-Freiburg und Sitten.

Scharfe Kritik an Sprecher der Bischofskonferenz

In der Rubrik «Erläuterungen zur Medienberichterstattung über kirchliche Themen» nimmt das «Infoblatt» unter dem Titel «Schlechtes Handwerk» die Kontroverse auf, welche der Churer Generalvikar Martin Grichting mit einem Beitrag für die Zeitschrift «Schweizer Monat» auslöste. Medien wie «Schweiz am Sonntag» hätten versucht, den Generalvikar als «Gegenspieler von Papst Franziskus» darzustellen. Auch der Sprecher der Bischofskonferenz, Simon Spengler wird dabei ohne Möglichkeit zur Stellungnahme unter dem Titel «Schlechtes Handwerk» scharf attackiert. Dies weil er gegenüber der kipa die 1.-August-Botschaft 2013 zur Finanzkrise des Präsidenten der Bischofskonferenz sachlich richtig verteidigt hatte.

Das Infoblatt verlinkt zudem Beiträge zur Kirche aus der allgemeinen Presse im deutschsprachigen Raum. In der ersten Nummer gebührt diese Ehre dem ZDF, der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Das Infoblatt wird mit amtlichen Mitteilungen und einer Übersicht der Jubilare 2015 im Bistum abgerundet.

Das «Infoblatt» erscheint monatlich und wird den Interessierten per Mail zugestellt. (gs/dsw)

 

 

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https://www.kath.ch/newsd/infoblatt-des-bistums-chur-erstmals-erschienen/