Dossier zur Heiligsprechung von Marguerite Bays geht nach Rom

Freiburg i. Ü., 13.5.14 (Kipa) Das Verfahren zur Heiligsprechung der seligen Marguerite Bays (1815-1879) aus Siviriez FR geht in eine weitere Runde. Am 27. Mai findet in der Kirche von Siviriez unter der Leitung von Diözesanbischof Charles Morerod die Abschlusssitzung der diözesanen Untersuchungskommission statt. Dabei werden die während der 15-jährigen Untersuchung gesammelten Informationen versiegelt, bevor diese dann nach Rom geschickt werden. Das teilte der Kommunikationsdienst des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg am Dienstag, 13. Mai, mit.

Nach der Vereidigung der Kommissionsmitglieder wird Bischof Charles Morerod den «Kurier» ernennen, der die Archive der Kongregation für die Heiligsprechung in Rom überbringen wird. Diese Aufgabe übernimmt Pater Carlo Calloni, der auch Postulant für das Verfahren in Rom ist. Der definitive Entscheid im Verfahren hängt von der Untersuchung der Kongregation für die Heiligsprechung ab.

Die diözesane Untersuchungskommission besteht aus dem Bischof, einem Kirchenanwalt, einem Notar, einem Postulanten für die diözesane Phase und einem technischen Experten. Letzterer musste einen Bericht verfassen zu den wissenschaftlichen Erklärungen des Wunders, das Marguerite Bays zugeschrieben wird: Ein kleines Mädchen überlebte 1998 unversehrt einen Traktor-Unfall.

Seliggesprochen durch Johannes Paul II.

Marguerite Bays, Näherin und Bäuerin aus Siviriez, wurde am 29. Oktober 1995 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Er bezeichnetet sie als «ganz einfache Frau, mit einem ganz gewöhnlichen Leben, in dem sich jeder von uns wiederfinden kann». Ausschlaggebend für die Seligsprechung war nicht zuletzt die wundersame Errettung eines jungen Mannes gewesen: Der später zum Priester geweihte Mittelschüler überlebte am 25. März 1940 als einziger von vier Personen wie durch ein Wunder einen Kletterunfall in den Freiburger Voralpen. Er selber schrieb dies seiner Anrufung der Marguerite Bays zu.

Stigmata des Gekreuzigten

Marguerite Bays wurde am 8. September 1815 in eine Bauernfamilie in La Pierraz FR geboren. Ganz bewusst nahm sie ihre Laien-Berufung wahr. Die tägliche Messe, das Gebet und Wallfahrten prägten ihr Leben. Sie kümmerte sich unter anderem um die Katechese der Kinder, um Arme, Kranke und Sterbende. 1860 trat sie dem Drittorden der Franziskaner bei. Um 1853 machten sich bei ihr die ersten Anzeichen einer Krebserkrankung bemerkbar. Im folgenden Jahr wurde sie unvermittelt und auf wunderbare Weise vom Krebs geheilt. Von da an zeigten sich bei ihr die Stigmata des Gekreuzigten. Am 27. Juni 1879 starb Marguerite Bays.

Jeweils am 27. des Monats, ihrem Todestag, finden sich zum Gedenken von Marguierte Bays jeweils zahlreiche Gläubige in der Kirche von Siviriez ein. (kipa/com/arch/job/gs)

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