Tagzeitengebet des Stadtklosters Zürich in der Bullingerkirche
Schweiz

Zürcher Stadtkloster wird verbindliche Gemeinschaft

Zürich, 28.4.16 (kath.ch) Seit einigen Jahren verfolgen interessierte Kreise das Projekt eines Zürcher Stadtklosters. Diesen Sommer zieht nun die Kerngruppe des Klosters in den Wohntrakt der Bullingerkirche ein, teilte die Medienverantwortliche Cornelia Schnabel mit. Das Kloster, das sich als «ökumenisch gesinnt» versteht, nimmt immer mehr Gestalt an.

Konkret werden acht Personen Räume in der Kirchenanlage im Zürcher Kreis 4 mieten. Noch mehr aber werden am Abend des 10. Mai in einer besonderen Vesper in die Klostergemeinschaft aufgenommen. Laut Schnabel legen die 24 Aktivmitglieder des 2015 gegründeten Vereins Stadtkloster in der Bullingerkirche ein Bekenntnis zu einer verbindlichen Gemeinschaft ab.  Dieses spricht auch vom Schöpfergott, Jesus Christus, dem Auferstandenen, und Gottes Geisteskraft. Entstanden ist es in einem monatelangen Prozess, sagte Schnabel gegenüber kath.ch. «Das Ringen um gemeinsame Worte für unseren Glauben brachte uns näher zusammen als Gruppe.»

Verschiedene Formen des Engagements

Das Stadtkloster kennt verschiedene Abstufungen des Engagements. Die Mitglieder der Kerngruppe leben im Wohntrakt oder in dessen unmittelbarer Nähe und sind somit am stärksten in die Aktivitäten und das Leben des Klosters eingebunden. Sie verpflichten sich für mindestens ein Jahr. Es können sich aber auch Menschen engagieren, die weniger Zeit haben, weil sie mit ihrer Familie oder alleine anderswo wohnen. «Für sie sind individuell angepasste Formen der Mitwirkung möglich.» Man kann sich zum Mitbeten zu bestimmten Zeiten verpflichten oder zur Mithilfe beim Kochen der gemeinsamen Mahlzeiten. Aber auch für diakonische Einsätze. Für jede Form des Engagements gilt aber, dass sie verbindlich sein soll, erklärte Schnabel.

Gemeindebetrieb läuft normal weiter

Das Stadtkloster geniesst laut Schnabel seit Advent 2013 Gastrecht in der Bullingerkirche. Dort veranstaltet es seither Tagzeitengebete im Advent, vor Ostern und Pfingsten sowie zum Erntedank. Künftig wollen die Mitglieder des Klosters auch in der Zeit zwischen den grossen Kirchenfesten das gemeinsame Gebet pflegen. Wie dieses aussehen wird, ist noch offen.

Das Kloster und die Kirchgemeinde Hard hätten immer versucht, ihre jeweiligen Angebote aufeinander abzustimmen. Der Gemeindebetrieb werde auch nach dem Einzug der Kerngruppe in den Wohntrakt normal weiterlaufen, so Schnabel.

Das Stadtkloster ist institutionell mit der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich verbunden. Es versteht sich aber als «ökumenisch gesinnt», wie die Medienverantwortliche im Mai 2015 gegenüber kath.ch mitteilte. Die bisherigen Liturgien orientieren sich an der benediktinischen Tradition. (bal)

 

Tagzeitengebet des Stadtklosters Zürich in der Bullingerkirche | © zVg
28. April 2016 | 17:15
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