Wohnen wird teurer.
Schweiz

Zürcher Kulturpark will Dialog über Werte anregen

Zürich, 29.9.26 (kath.ch) Der Kulturpark im Kreis 5 wird seinem Namen gerecht: Darin wird am 2. Oktober ein Veranstaltungszentrum eröffnet, das neben Arbeit, Wohnen und Bildung nun mit Kultur ganz werden soll. Alles nach dem Motto: Eine «dialogfähige, ressourcenschonende und verantwortungsvolle» Gesellschaft schaffen.

Francesca Trento

«Es geht uns fabelhaft – gleichzeitig schwindet unsere seelische Widerstandskraft», so die Beschreibung der Eröffnungsrede des Philosophen Ludwig Hasler. In der Woche vom 2. bis 8. Oktober wird die Öffentlichkeit eingeladen, in das Programm des Kultuparks einen Blick zu werfen, so Thomas Seiz, Mitglied im Stiftungsrat Hamasil, gegenüber kath.ch. Der Vortrag passe gut zum Konzept des Kulturparks, der ein Projekt der Hamasil-Stiftung ist. «Mein Vater gründete die Stiftung im Jahr 1988. Schon damals bewegte sich die Gesellschaft immer mehr Richtung Materialismus und Kapitalismus. Er wollte mit dieser Stiftung etwas dagegen tun», erklärte Seiz. So liege es auf der Hand, dass der Kulturparf den Leitlinien der Stiftung unterworfen ist.

Hamasil fördere den Wandel vom materialistisch getriebenen Denken und Handeln hin zu einer nachhaltigen, ethischen und dialogfähigen Gesellschaft. Der Kulturpark sei ein Pilotprojekt, das es in dieser Form noch nicht gebe, meint Thomas Seiz weiter. Die Motivation für das Projekt und die Stiftung liege auf der Hand. «Wenn es so weitergeht wie bisher, ist der Kollaps auf der Welt vorprogrammiert.»

Tun wir auch genug?

Am 2. Oktober wird neben dem Vortrag Haslers und einem Jodelkonzert des Jugendchors «Jutz.ch» das Publikum zum Dialog eingeladen, denn Zukunft braucht Dialog, so Seiz. «A table!» heisst die Veranstaltung von Weltethos Schweiz. Sie stellt die Dialogfähigkeit ihrer Gäste auf die Probe. Gefragt wird: «Welches Leid ist bald passé? Und tun wir auch genug?». Ein Dialog über Gesellschaft, Werte, Sinn und was sonst noch dabei herauskommen möge, so Seiz. Ebenso feiern die Bewohner der insgesamt 54 Wohnungen des Kulturparks ihre einjährige Gemeinschaft.

«Ich freue mich – neben dem Eröffnungsfest – vor allem auf die Veranstaltung von Peter Roth: «Worte der Stille  Klänge des Wassers», so Seiz. «Wasser ist eine immer knapper werdende Ressource, wobei viele Menschen sich dessen nicht bewusst sind.» Die Stiftung wolle die das Bewusstsein dafür steigern, auch wenn es in der Schweiz kein Wasserproblem gebe. Das Problem bestehe trotzdem und betreffe Millionen von Menschen. Wasser habe auch ein grosses Konfliktpotential. Deshalb habe Hamasil auch mehrere Projekte im Ausland gestartet, die sich dieses Problems annehmen. «Wir haben zum Beispiel in Afrika Brunnenbauprojekte unterstützt», erklärt Seiz.

Religion und Gewalt vs. Religion und Frieden?

Neben Themen über Energie-Ressourcen und das Klima wird auch Religion ein Programmpunkt sein. Bei einem  gemeinsamen Mittagessen am 7. Oktober wird Charles Martig, Direktor des Katholischen Medienzentrums, ein Gespräch über «Religion und Gewalt» moderieren. Für Martig ist es wichtig, auch der Religion auf dieser neuen Plattform einen Platz zu geben. Das Katholischen Medienzentrum ist seinerseits Teil des Kulturparks. «Religion, Politik und kulturelle Werte hängen stark zusammen. Deshalb muss Religion thematisiert werden», so Martig gegenüber kath.ch. Besucherinnen und Besucher sollen mitreden dürfen. Abends gibt es dann das Pendant dazu: «Religion und Frieden».

Wohnen wird teurer. | © Hamasil
29. September 2016 | 14:51
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