Franziska Driessen-Reding
Schweiz

Zürcher Katholiken rufen zum Gebet für Papst Franziskus auf

Zürich, 7.9.18 (kath.ch) Papst Franziskus braucht Unterstützung. Dieser Meinung sind Josef Annen, Generalvikar für Zürich und Glarus, Franziska Driessen-Reding, Präsidentin des Zürcher Synodalrats, und Alexander Jäger, Präsident der Zürcher Synode. Sie rufen alle Zürcher Katholiken auf, im Gottesdienst vom 9. September für Papst Franziskus zu beten.

«Die Rücktrittsforderung an Papst Franziskus entsetzt uns und stimmt uns traurig», heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Annen, Driessen-Reding und Jäger. Die drei Zürcher Katholiken reihen sich damit ein in die Solidaritätsbekundungen, welche auf die Rücktrittsforderung von Erzbischof Carlo Maria Viganò, ehemaliger Nuntius des Heiligen Stuhles in den USA, inzwischen weltweit erfolgt sind.

«Wir empfinden es als unerträglich und unerhört, dass die Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche dazu missbraucht wird, die Einheit der Kirche zu gefährden, um eigene Ziele zu verfolgen.»

Für die Einheit in der Kirche beten

Franziskus gehe beispielhaft voran mit seinem Einsatz für Menschen am Rand der Gesellschaft. «Wir sind entschlossen, mit ihm auf dem Weg zu bleiben zu einer Kirche, die für die Menschen da ist», so das Zürcher Schreiben.

Sie rufen daher die Zürcher Katholikinnen und Katholiken zu einem Zeichen der Verbundenheit mit dem Pontifex auf: «Wir bitten darum, in den Gottesdiensten des kommenden Sonntags und jeden Tag besonders für Papst Franziskus und die Einheit unserer Kirche zu beten.»

Von kirchenpolitischen Zwecken trennen

Auf dieses Zeichen der Solidarität angesprochen, sagte der Basler Bischof Felix Gmür an der Medienkonferenz vom Mittwoch, dass es sich bei den Vorwürfen um Unterstellungen handle, die entkräftet werden müssten. Dies sei aber klar zu trennen von kirchenpolitischen Zwecken, wie das nun geschehe. «Eine Rücktrittsforderung an den Papst unterstützen wir nicht», so Gmür.

Viganò hatte Ende August schwere Vorwürfe gegen Papst Franziskus erhoben: Der des Missbrauchs beschuldigte frühere Washingtoner Erzbischof Theodore McCarrick sei bereits 2009 oder 2010 von Papst Benedikt XVI. mit einer Strafe belegt worden, die Franziskus später de facto zurückgenommen habe. Das elfseitige Dossier gipfelt in dem Aufruf an Papst Franziskus, er möge «seinen Kardinälen und Bischöfen, die McCarricks Missbräuche vertuscht haben, mit gutem Beispiel vorangehen und mit ihnen allen zurücktreten». (sys)


Franziska Driessen-Reding
7. September 2018 | 12:07
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