Charles Martig, Samir, Marie-Therese Mäder und Natalie Fritz (von links)
International

Zitat: «Wenn man die Leute teilhaben lässt, dann ist die Rückweisung von Migranten überwunden»

Schwerte, 3.6.18 (kath.ch) «Vom Moment an, als ich mich an der politischen Gestaltung der Schweiz beteiligen konnte, habe ich begonnen mich wohlzufühlen. [ …] Wenn man die Leute teilhaben lässt, dann ist die Rückweisung von Migranten überwunden.»

So pointiert beantwortet Samir, der Schweizer Filmemacher, Produzent und Kulturschaffende mit irakischen Wurzeln, die Frage, von welchem Zeitpunkt an sich seine Sichtweise auf die Heimat seiner Mutter geändert habe. Im Rahmen der diesjährigen Tagung «Fluchtpunkte» der Forschungsgruppe «Film und Theologie», die sich mit dem Themenfeld Film, Migration und Religion beschäftigt, wurde Samirs Film «Iraqi Odyssey» (CH/DE 2015) gezeigt. Im 3D-Dokumentarfilm rekonstruiert der Filmemacher anhand der Erzählungen seiner eigenen Familie die Geschichte des Iraks.

Im Filmgespräch mit Charles Martig und Natalie Fritz, das im Anschluss an die Filmvorführung stattfand, machte Samir deutlich, wie schwierig es für ihn war, nach einer behüteten Kindheit in Bagdad in der Schweiz anzukommen und der «Fremde» zu sein, obwohl er eine Schweizer Mutter hat.

Die raffinierte ästhetische Umsetzung seiner Aufarbeitung der Vergangenheit offenbart einerseits, wie sehr die Gegenwart von vergangenen Ereignissen geprägt ist. Andererseits offeriert der Film – auch aufgrund der Dichte und Länge – auch eine neue Perspektive auf Migrationsbewegungen jenseits der «Mittelmeer-Bilder», die uns tagtäglich aus den Medien entgegenschwappen. (nf)

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Charles Martig, Samir, Marie-Therese Mäder und Natalie Fritz (von links) | © MTM
3. Juni 2018 | 10:38
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