Ahmad al-Tayyib
International

Zitat: «Das islamische Denken kann man reformieren, aber nicht den Islam selbst»

Köln, 28.5.17 (kath.ch) «Wir können von Erneuerung des Islam, aber nicht von einer Reform sprechen. Das islamische Denken kann man reformieren, aber nicht den Islam selbst. Dieser Unterschied gilt auch für die anderen Religionen. Ich will niemanden ermutigen zu sagen, dass ein religiöser Text verwerflich ist und ignoriert oder weggestrichen werden soll. Das widerspräche der Hochachtung vor dem Wert des religiösen Textes, der vom Himmel herabgesandt wurde, um das Leben des Menschen bis zum Ableben des letzten Menschen auf dieser Erde rechtzuleiten. Aber den religiösen Diskurs sollen wir reformieren und erneuern. Die religiösen Gelehrten müssen die Realität verstehen und den religiösen Text kennen, um die Realität zu heilen. Die kriminellen Abweichler sind diejenigen, die man reformieren soll und nicht die religiösen Texte.»

Der Grossscheich der islamischen Al-Azhar-Universität in Kairo, Ahmad al-Tayyeb, antwortet im Interview mit dem Radiosender «Deutschlandfunk» (28. Mai) auf die Frage, ob der Islam angesichts von Radikalisierungen von Muslimen nicht Reformen unterzogen werden müsse. (sys)

Ahmad al-Tayyib | © KNA
28. Mai 2017 | 14:53
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