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Schweiz

Wird die Kaserne der Schweizergarde renoviert oder entsteht ein Neubau?

Lausanne, 15.8.17 (kath.ch) Eines ist sicher: Die Kaserne der Schweizergarde im Vatikan ist sanierungsbedürftig. Noch offen ist, ob sie lediglich renoviert oder aber neu gebaut wird. Im Herbst werde das mit dem Projekt beauftragte Architekturbüro die Ergebnisse einer Vorstudie präsentieren, sagte Jean-Pierre Roth gegenüber cath.ch. Er ist Präsident der Stiftung, die die Sanierung der Kaserne unterstützt.

Bernard Hallet

«Muss die Kaserne der Schweizergarde einfach renoviert werden oder muss man sie abreissen und einen Neubau erstellen?» Jean-Pierre Roth, Präsident der Stiftung für die Renovation der Kaserne der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan, kann diese Frage derzeit nicht beantworten. Ebenso wenig kann der Ex-Präsident der Schweizerischen Nationalbank im Moment angeben, welche Arbeiten notwendig sind, um den Zustand des Kasernengebäudes zu verbessern.

Vorerst wartet der Westschweizer auf die Resultate einer Vorstudie, die das Architekturbüro im Herbst der Stiftung abgeben muss. Deren Ergebnisse werden Dauer, Umfang und die Finanzierung des Projekts bestimmen.

Technisch überholt

2015 wurde deutlich: Die Gebäude, die die päpstliche Schutzwache, beherbergen, sind veraltet. «Die Räumlichkeiten sind zu eng. Zudem sind sie technisch überholt und genügen den Anforderungen einer modernen Armee nicht mehr», sagte Roth weiter.

Hinzu kommt, dass die Heiratsregeln für Schweizergardisten gelockert wurden. Es gehe deshalb auch darum, zusätzlichen Raum für die Familien zu schaffen, so der Stiftungspräsident.

Die Sanierung der Kaserne stellt eine Herausforderung dar. Nicht nur die Vorgaben der Technik müssen eingehalten werden. Es muss auch die historische Fassade des Gebäudes aus dem Jahre 1825 erhalten bleiben. Roth machte auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: Die Truppe muss während der Dauer der Bauarbeiten an einem anderen Ort untergebracht werden. «Baustelle hin oder her: Die Garde muss die Sicherheit des Papstes unter den bestmöglichen Bedingungen gewährleisten.»

2016 wurde zweite Stiftung gegründet

Zur Unterstützung des Renovationsprojektes wurde Ende August 2016 die Stiftung für die Renovation der Kaserne der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan gegründet. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird diese Stiftung wieder aufgelöst. «Sie ergänzt die Aktivitäten der Stiftung der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan, die seit 2000 existiert und die Garde materiell, finanziell und sozial unterstützt», erklärte Roth.

Die zweite Stiftung erlaube es, Geld für die Sanierung zu sammeln. Vor allem aber ermögliche sie, Fachwissen in den Bereichen Militär, Architektur und Immobilien einzubringen, über die der Vatikanstaat nicht verfüge, so der Stiftungspräsident. «Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Vatikan durchgeführt und entwickelt, auch was die Finanzierung betrifft.»

Kommandozentrale bereits renoviert

Es sei darum kein Zufall, dass das Projekt dem Tessiner Architekturbüro «Durisch + Nolli» anvertraut worden sei. «Die Sprache war ein wichtiges Kriterium. Wir möchten, dass die Kommunikation mit dem Vatikan unkompliziert ist», so Roth. Das Büro habe bereits Erfahrung mit der Renovation von Sakralbauten.

Die Stiftung hat bereits die Renovation der Kommandozentrale ermöglicht. Die neue Kommandozentrale wird am kommenden 25. September eingeweiht. In Betrieb ist sie aber schon seit Anfang Jahr.  (cath.ch/Übersetzung: bal)

Schweizergardisten | © Sylvia Stam
15. August 2017 | 15:39
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