Wien: Über tausend Christen demonstrieren gegen Völkermord durch IS

Wien, 22.3.15 (kath.ch) In Wien haben mehr als tausend assyrische, aramäische und chaldäische Christen vor dem Wiener Parlament gegen die Gewalt der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) im Nahen Osten demonstriert. Sie forderten von der internationalen Gemeinschaft die Einrichtung von Schutzzonen für Christen. Wie die österreichische Presseagentur Kathpress am Sonntag berichtete, erinnerten sie auch an den 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern im damaligen Osmanischen Reich.

Der Leiter der syrisch-orthodoxen Gemeinde in Wien, Emanuel Aydin, bezeichnete den Zustand des Christentums im Nahen Osten als «erschreckend». «Wenn die internationale Gemeinschaft nicht bald einschreitet, wird es im Orient keine Christen mehr geben», so Aydin. Er zog dabei auch Parallelen zum Genozid an den Armeniern aus dem Jahr 1915. Mehr als 1,5 Millionen Armenier seien damals gestorben. «Umso trauriger ist es, dass wir heute wieder mit solch einem Unrecht konfrontiert sind».

Aydin forderte die Errichtung einer Schutzzone für Christen in der Region von Mossul und der Niniveh-Ebene. Auch wenn eine solche Zone «vielleicht ein Ghetto sein» könne, gebe es keine Alternative, um das Lebensrecht der Christen in diesem Raum und zugleich deren kulturelles Erbe zu sichern, das derzeit «von den Barbaren des IS vernichtet wird».

Die Christen der syrischen Tradition seien trotz aller Verfolgungen fest entschlossen, so wie ihre Vorfahren dem Glauben an Jesus Christus treu zu bleiben, unterstrich der syrisch-orthodoxe Geistliche. Die orientalischen Christen seien erfüllt von der Hoffnung auf wahren Frieden. (kna)

 

22. März 2015 | 13:02
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