Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten, öffnet die Heilige Pforte der Kathedrale von Sitten.
Schweiz

Westschweizer Katholiken ziehen positive Bilanz nach Heiligem Jahr

Sitten/Genf/Lausanne, 20.11.16 (kath.ch) Kirchenvertreter in der Romandie berichten über positive Erfahrungen mit dem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das am Sonntag zu Ende geht und das auch in den Diözesen der Westschweiz begangen wurde.

Pierre-Yves Maillard, Generalvikar im Bistum Sitten, sagte, das Heilige Jahr habe die Beziehungen zwischen den Gläubigen und ihrer Diözese wieder gefestigt. Möglich gemacht haben dies verschiedene Angebote während des ganzen Heiligen Jahres. So gab es etwa eine Familienwallfahrt, an der sich 200 Personnen beteiligten, aber auch eine mehrtägige Pilgerreise nach Rom, die 800 Gläubige anzog.

Barmherzigkeit konkret

Der Geist, der das Heilige Jahr geprägt habe, müsse weiterleben, sagte Maillard gegenüber cath.ch. «Die Pforte wird geschlossen, aber die Barmherzigkeit muss weiterwirken.» Als eine Fortsetzung betrachtet der Generalvikar die Anfang November gegründete «Walliser Stiftung Papst Franziskus», an der sich auch die Abtei Saint-Maurice und der reformierten Kirche des Kantons Wallis beteiligen. Sie soll sich für Bedürftige einsetzen.

Auch Pascal Desthieux, Bischofsvikar für den Kanton Genf, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis des Heiligen Jahres im Kanton Genf. «Ich habe gespürt, dass die Gläubigen sich sehr berühren liessen von diesem Jahr», so der Priester. Zudem habe er festgestellt, dass sich viele Personen und Institutionen vom Geist der Barmherzigkeit zu Taten motivieren liessen. Als Beispiele nannte Desthieux die Aufnahme von Flüchtlingen in Pfarreien oder das Engagement von Freiwilligen in Unterkünften für Asylsuchende.

Barmherzigkeit hat mit Gott zu tun

Im Kanton Waadt gab es eine einzige Heilige Pforte. Diese soll auch nach dem Ende des Heiligen Jahres nicht geschlossen werden. Sie wird am Eingang der Kirche «Notre-Dame» aufgestellt, wie Christophe Godel, Bischofsvikar für den Kanton Waadt, gegenüber cath.ch sagte. Auch er berichtete von zahlreichen lokalen Projekten, die Pfarreien und anderssprachige Missionen durchgeführt haben. Als besonders wichtig erachtet er es, «dass das Wort ‘Barmherzigkeit’ nun wirklich mit Gott in Verbindung gebracht wird». Béatrice Vaucher, Delegierte des Bischofsvikar, ergänzte: «Der Begriff ‘Barmherzigkeit’ war bislang kaum bekannt. Man verband das Wort eher mit Versöhnung als mit einer echten Entdeckung des Antlitz Gottes.»

Das von Franziskus am 8. Dezember 2015 eröffnete Heilige Jahr stand unter dem Thema «Barmherzigkeit». Es endete am Sonntag mit einer Abschlussmesse und der Schliessung der Heiligen Pforte im Petersdom. Das Jahr der Barmherzigkeit wurde weltweit in allen Diözesen begangen. (cath.ch/bal)

Stimmen zum Heiligen Jahr aus der Deutschschweiz

Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten, öffnet die Heilige Pforte der Kathedrale von Sitten. | © Bernard Hallet
20. November 2016 | 11:58
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!