Weg für Vermittlerrolle des Vatikan in Venezuela frei

Caracas, 29.9.16 (kath.ch) Der Weg für eine Vermittlung des Vatikan in der politischen Krise in Venezuela ist frei. Wenige Tage nach der Regierung hat laut südamerikanischen Medienberichten vom Mittwoch (Ortszeit) auch die Opposition den Vatikan offiziell um Vermittlung gebeten. Damit ist eine wesentliche Bitte der Nuntiatur erfüllt, die darauf verwies, dass eine Vermittlerrolle nur bei Vorliegen einer formellen Einladung beider Konfliktparteien möglich sei.

Den Berichten zufolge las der Generalsekretär des Oppositionsbündnisses MUD, Jesus Torrealba, am Mittwoch vor dem Gebäude der Päpstlichen Nuntiatur einen entsprechenden Brief der Opposition laut vor. «Wir haben eine formelle Einladung an den Vatikan geschickt, damit dieser als Vermittler in einem Dialog fungiert», so Torrealba.

Papst will Dialog unterstützen

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hatte den Vatikan bereits offiziell um Hilfe im Streit mit der Opposition gebeten. Papst Franziskus hatte zuvor in einem Brief an die venezolanische Regierung seine Bereitschaft bekräftigt, einen Dialog zwischen Regierung und Opposition zu unterstützen.

Venezuela wird seit mehr als zwei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche kritisieren eine politische Verfolgung von Oppositionellen. Laut Oppositionsangaben gibt es derzeit mehr als 100 politische Gefangene, darunter der wegen «Rebellion» zu 14 Jahren Haft verurteilte Oppositionsführer Leopoldo Lopez. (kna)

 

 

29. September 2016 | 15:37
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