Kirche in England.
Vatikan

Vatikan stärkt Position indischer Christen in Europa

Rom, 28.7.16 (kath.ch) Papst Franziskus hat in Grossbritannien einen eigenen kirchlichen Verwaltungsbezirk für Gläubige der in Indien beheimateten syro-malabarischen Kirche errichtet. Zum Bischof der sogenannten Eparchie mit Sitz in Preston ernannte er den 49-jährigen Inder Joseph Srampickal, bislang Vize-Rektor eines Priesterkollegs in Rom.

Der Vatikan richtete weiter die Stelle eines geistlichen Verbindungsmanns für syro-malabarische Christen in Europa ein. Für beide Entscheidungen wurde auf die gestiegene Zahl indischer Migranten auf dem Kontinent verwiesen.

Zwar machen Christen in der indischen Bevölkerung weniger als 3 Prozent aus. Nach Vatikanangaben überstieg aber allein die Zahl syro-malabarischer Inder in England, Schottland und Wales inzwischen die Marke von 38’000. Die Gläubigen konzentrieren sich demnach auf die Wirtschaftszentren London, Birmingham und Liverpool, sind im Übrigen jedoch in insgesamt 27 britischen Bistümern präsent. Um die Seelsorge kümmern sich laut der Mitteilung 23 Priester.

Gemeinden auch in Zentraleuropa

Auch im restlichen Europa wuchs in den vergangenen Jahrzehnten laut dem Vatikan die Zahl indischer Christen auf inzwischen rund 30’000. Von diesen lebten mehr als 11’000 Syro-Malabaren in Italien und knapp 7800 in Irland; Gemeinden gebe es auch in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Für die Seelsorge stehen den Angaben zufolge rund 35 Geistliche zur Verfügung. – Weitaus weniger als die Zahl der Kirchengemeinden.

Ursprung beim Apostel Thomas

Die syro-malabarische Kirche ist mit rund vier Millionen Gläubigen die grösste christliche Gemeinschaft des indischen Subkontinents. Ihren Ursprung führt sie auf den Apostel Thomas zurück. Die Gottesdienste folgen dem ostsyrischen Ritus, werden inzwischen aber weithin in der Landessprache Malayalam gefeiert.

Seit 1599 ist die Kirche mit Rom verbunden. (cic)

Kirche in England. | © pixabay
28. Juli 2016 | 18:07
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