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Vatikan prüft humanitäre Finanzen stärker

Rom, 29.4.18 (kath.ch) Der Vatikan nimmt Herkunft und Ziel von Hilfsgeldern, die über die Vatikanbank überwiesen werden, stärker unter die Lupe. Hintergrund sei, dass humanitäre Hilfe gerade in solchen Staaten stattfinde, die nicht über zureichende Strukturen für den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung verfügten, hiess es bei der Präsentation des Jahresberichts der vatikanischen Finanzaufsicht am Freitag im Vatikan.

Laut dem Bericht wurde seit dem vergangenen Herbst eine Liste von Hochrisikostaaten angelegt und ein Warnsystem innerhalb der Vatikanbank IOR etabliert, um schnell und angemessen auf Verdachtsfälle zu reagieren. Diese Massnahmen seien «zum Schutz der humanitären und karitativen Tätigkeiten in Umgebungen mit hohem Risiko oder besonderer Instabilität, in denen der Heilige Stuhl und seine Institutionen zugunsten der bedürftigen Zivilbevölkerung besonders aktiv sind», heisst es in dem Bericht.

Mangelnde Rechtssicherheit

Der Direktor der Finanzaufsicht, Tommaso Di Ruzza, verwies in dem Zusammenhang auf eine mangelnde Rechtssicherheit für humanitäre Organisationen in Krisenregionen wie auch auf unsichere Transferwege für Hilfsgelder in korrupten Staaten. Ebenso soll laut dem Bericht die Herkunft von Spenden überprüft werden.

Der Vatikan verabschiedete im November ein eigenes Gesetz zur Registrierung und Kontrolle von Wohltätigkeitsorganisationen. (cic)

Geld | © Sylvia Stam
29. April 2018 | 11:05
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