Universität Luzern kündigt Alttestamentler Martin Mark

Luzern, 21.7.18 (kath.ch) Martin Mark, seit 2013 Professor für Altes Testament an der Universität Luzern, wird per Ende Juli freigestellt. Laut Universität stimmt das Vertrauensverhältnis nicht mehr. Mark macht gegenüber kath.ch geltend, dass sein Bemühen um Reformen in Teilen der Universität auf Widerstand stiess.

«Die Universität Luzern hat das Arbeitsverhältnis gekündigt und Martin Mark per 31.7.2018 freigestellt», bestätigt Universitätssprecher Lukas Portmann gegenüber kath.ch eine Meldung aus der «Luzerner Zeitung» (LZ, 21. Juli). Das Vertrauensverhältnis für eine Weiterführung der Anstellung fehle. Weitere Angaben würden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht gemacht, heisst es seitens der Universität.

Verteilung der Ressourcen

Nach Aussage von Mark stehen hinter dieser Kündigung Fragen, die sich während seiner dreijährigen Amtszeit als Dekan gezeigt hätten. Sie hingen mit dienstlichen Abläufen, einer aus der Balance geratenen Verteilung der Ressourcen in Verwaltung und Lehre sowie finanzieller Transparenz zusammen. Sein Bemühen um Reformen habe in Teilen der Fakultät und der Verwaltung «energischen» Widerstand hervorgerufen, sodass der Rektor ihn im vergangenen Herbst als Dekan abgesetzt habe, so Mark gegenüber kath.ch.

Kündigung wird angefochten

Erst ein halbes Jahr später sei Mark mit scharfen anonymen Vorwürfen seitens der Universitätsleitung konfrontiert worden, welche seine persönliche Integrität infrage zu stellen versucht hätten. Mit ausführlichen Stellungnahmen habe er sich dagegen verteidigt. Mark fand in Hans Wiprächtiger, Anwalt und ehemaliger Bundesrichter, einen juristischen Beistand, der die Freistellung sowie die Kündigung anfechten wird.

Von Studenten geschätzt

Der aus Süddeutschland stammende Mark (*1961) war seit Februar 2013 Professor für Exegese des Alten Testaments an der Universität Luzern. Vom Herbst 2014 bis Ende September 2017 stand er der Theologischen Fakultät als Dekan vor. Der Wechsel im Dekanat erfolgte damals überraschenderweise zwei Monate nach Beginn des Herbstsemesters. Zu den Gründen für diesen unüblichen Zeitpunkt äusserte sich die Universität damals nicht. Mark ist auch als Priester im luzernischen Malters tätig.

Laut LZ wird Mark von Studenten geschätzt. Hervorgehoben werden seine profunden Hebräischkenntnisse und sein grosser Arbeitseifer. Mark selber erwähnt, dass Studierende und Personen aus dem Kollegium über die Freistellung schockiert seien und ihm ihre Verbundenheit ausgedrückt hätten.

Die Universität will die notwendigen Schritte für die Nachfolge so rasch wie möglich in die Wege leiten, teilte Universitätssprecher Portmann mit. (sys)


Martin Mark | © Thomi Studhalter / Paulus Akademie
21. Juli 2018 | 17:02
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!