Die Paulus-Akademie in Zürich
Schweiz

Streit um Paulus-Akademie kommt nun doch vor Gericht

Zürich, 7.4.17 (kath.ch) Der Streit um die Paulus-Akademie geht in die nächste Runde. Nachdem er im November durch eine erfolgreiche Mediation beendet schien, wird nun doch das Gericht über die Eigentumsübertragung entscheiden müssen, wie der Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich am 6. April mitteilte.

Uneinig waren sich die W. Schmid & Co, Eignerin des Kulturparks, und die römisch-katholische Körperschaft des Kantons Zürich über die Beschriftung des Gebäudes der zukünftigen Paulus-Akademie sowie über das Nutzungskonzept. Diese konnten im November durch eine Mediation geklärt werden. In der Folge hatte sich die W. Schmid & Co AG in der Mediationsvereinbarung verbindlich zur Übertragung des Grundstückeigentums verpflichtet, wie es in der Mitteilung heisst.

Nun sei die Körperschaft mit einem «eklatanten Wortbruch» durch die Firma konfrontiert. Die W. Schmid & Co verlange nämlich eine Mitbestimmung bei der Nutzung und Gestaltung des Eingangsbereichs der Paulus-Akademie. Die Mitbestimmung sei Bedingung für die Eigentumsübertragung.

Nicht akzeptabel

Dies ist für die katholische Kirche im Kanton Zürich «nicht akzeptabel». Daher wird der bisher sistierte Prozess beim Züricher Handelsgericht wiederaufgenommen. Der Synodalrat bedauert diese Entwicklung ausserordentlich, so die Mitteilung. Er sei aber nach wie vor gesprächsbereit und an einer aussergerichtlichen Einigung interessiert.

Wann die Paulus-Akademie in die Gebäude einziehen kann, ist schwer zu sagen. Falls es doch noch zu einer Grundstückübertragung komme, könne es sehr schnell gehen, wenn der Fall ans Bundesgericht weitergezogen wird, könne es noch Jahre dauern, sagte Aschi Rutz, Informationsbeauftragter der Katholischen Kirche im Kanton Zürich auf Anfrage von kath.ch.

Paukenschlag 2015

Der Kaufvertrag für das Grundstück, auf dem die Paulus-Akademie und weitere Bildungsinstitutionen im Kulturpark in Zürich-West einziehen sollten, wurde 2011 zwischen der Firma und der Katholischen Kirche abgeschlossen. Die Synode der Kantonalkirche hat für den Bau insgesamt 17 Millionen Franken bewilligt. Seit Juli 2013 baute die katholische Körperschaft an der Pfingstweidstrasse Saal, Seminar- und Sitzungsräume sowie Büroräume für die Paulus-Akademie, ein Bildungszentrum der Zürcher Katholiken, und weitere katholische Erwachsenenbildungsorganisationen. Eines der beiden geplanten Gebäude wurde realisiert und rechtzeitig verschiedenen Institutionen übergeben.

Im April 2015 folgte der Paukenschlag. Martin Seiz, Gründer der Hamasil Stiftung und als solcher Initiant des Kulturparks, und seine Immobilienfirma wollten den Kaufvertrag für das Grundstück nicht einhalten und verlangten einen Baustopp beim zweiten Gebäude. Betroffen war die Paulus-Akademie. Die Kirche reichte daraufhin beim Zürcher Handelsgericht Klage ein.

Die Paulus-Akademie führt ihre Veranstaltungen derzeit dezentral durch und hat übergangsmässig Räumlichkeiten an der Bederstrasse in Zürich Enge gemietet. (sys)


Die Paulus-Akademie in Zürich | © Sylvia Stam
7. April 2017 | 12:30
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