Diese Männer gehören laut Pride-Angaben zum homophoben Mob, der den Gottesdienst störte.
Rauchzeichen

Störung einer Kultushandlung, App, Philippa Rath: Was diese Woche wichtig wird

Die Störung des Pride-Gottesdienstes hat ein Nachspiel. Das Katholische Medienzentrum lanciert die App «cath+kath+catt». Die RKZ feiert mit Schwester Philippa Rath ihr Goldenes Jubiläum.

Raphael Rauch

Nach zwei Wochen Pause endlich wieder ein Rauchzeichen! Wer am Wochenende in Zürich auf der Pride war, hat wohl zum ersten Mal ein Post-Covid-Gefühl erleben können: fröhliche Menschenmassen auf den Strassen, laute Partys, Lebensfreude pur. 

Homophober Mob stört Pride-Gottesdienst

Einen traurigen Beweis, dass die politischen Anliegen der Pride bitter nötig sind, lieferten indes junge Männer am Sonntagnachmittag. In der katholischen Peter- und Paul-Kirche störten sie den Pride-Gottesdienst. 

Ein unkonventioneller Regenbogen zierte die Peter- und Paul-Kirche am Pride-Gottesdienst.
Ein unkonventioneller Regenbogen zierte die Peter- und Paul-Kirche am Pride-Gottesdienst.

In weisser Kleidung, vermummt mit weissen Masken, wollten sie die LGBTQ-Community mit einem weissen Kreuz bekehren. Eine Straftat, schliesslich ist eine Kultushandlung in der Schweiz besonders geschützt. 

Mehr als Party: Die Pride hat politische Anliegen

«Bei der Pride geht es nicht nur um Konzerte und Partys – sondern um den Kern des menschlichen Zusammenlebens», sagt der Jurist Patrice Zumsteg zu kath.ch. Er rechnet damit, dass die Stör-Aktion ein politisches Nachspiel hat.

Auch die Kirchen marschieren bei der Pride mit.
Auch die Kirchen marschieren bei der Pride mit.

«Die Behörden sollten darüber nachdenken, ob sie queere Gottesdienste vielleicht künftig stärker auf dem Radar haben. Man muss jetzt nichts überdramatisieren, aber dass auch Gottesdienste Opfer von Homophobie werden, ist für mich neu. Das dürfen wir und die zuständigen Behörden nicht ignorieren», sagt Patrice Zumsteg. Wir haken bei der Zürcher Religionsministerin Jacqueline Fehr nach.

130-Kilo-Mann lehrt dem Mob das Fürchten

Einer der ersten, der die Störung des mutmasslich homophoben Mobs verurteilt hat, war der Bischof von Chur, Joseph Bonnemain. Ein Interview mit Franz, der mit seinen 130 Kilos dem wütenden Mob das Fürchten lehrte, finden Sie hier.

Die "Zurich Pride" dankt Franz auf Instagram für seinen couragierten Einsatz.
Die "Zurich Pride" dankt Franz auf Instagram für seinen couragierten Einsatz.

Früher war das Bistum Basel weltweit Trendsetter – denken wir an die Möglichkeit, dass auch Laiinnen und Laien taufen und dem Trausakrament assistieren dürfen. In den letzten Jahren indes ist Solothurn nicht gerade mit innovativen Projekten aufgefallen. Doch das soll sich ändern. 

Das Bistum Basel will innovativer werden

«Innovationsarbeit» heisst der Titel eines Workshops, zu dem die Pastoralverantwortliche Barbara Kückelmann einlädt. «Was ist Innovationsarbeit? Wie komme ich systematisch zu guten Ideen? Während kurzer Mini-Workshops erleben wir die Schlüsselfaktoren von Innovationsarbeit», heisst es in der Einladung. Referentinnen sind Florence Croizier und Sarah Hofmann von «BrainStore». Wir sind gespannt, welche innovativen Ideen dem heutigen Abend entspringen!

Barbara Kückelmann
Barbara Kückelmann

Vor dem Regionalgericht in Biel beginnt am heutigen Montag der Prozess gegen den umstrittenen Prediger Abu Ramadan. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Rassendiskriminierung und Betrug vor.

Hass auf Juden und Christen

Der Mann soll in der Bieler Ar’Rahman-Moschee zu Hass gegen Personen aufgrund von deren Religion oder Ethnie aufgerufen haben. Die «Rundschau» hatte mehrmals über Ramadan und seinen Hass auf Juden, Christen, Hindus, Russen und Schiiten berichtet.

Philippe Charmillot leitet in der Jura-Pastoral die Familienpastoral.
Philippe Charmillot leitet in der Jura-Pastoral die Familienpastoral.

Am Dienstag reist die Schweizer Delegation zur Weltfamiliensynode nach Rom. Bis Sonntag geht es darum, sich über Familienanliegen auszutauschen und «Amoris Laetitia» ins Hier und Jetzt zu übersetzen. Die Schweizer Delegation leitet Philippe Charmillot. Der Diakon des Bistums Basel ist in der Jura-Pastoral für Familienfragen zuständig. 

Ein Ehepaar aus Bern in Rom dabei

«Wir sind eine sehr kleine Delegation», sagte Philippe Charmillot im Vorfeld zu kath.ch. «Aus der Deutschschweiz nimmt ein Ehepaar aus Münsingen BE mit seinen zwei Kindern teil. Aus dem Bistum Lugano kommt ein Ehepaar mit, das für die Familienpastoral im Tessin zuständig ist. Und aus der Westschweiz reist meine Kollegin aus Genf an, die dort für die Familienpastoral verantwortlich ist.» Wir werden berichten.

Am Dienstag geht die App «cath+kath+catt» online – zu finden im App-Playstore Ihrer Wahl. Die App bündelt die Inhalte der drei katholischen Medienzentren in Zürich, Lausanne und Lugano. Egal ob aktuelle News, Videos oder Podcasts: Mit «cath+kath+catt» sind Sie bestens informiert, was die katholische Schweiz und die Weltkirche beschäftigt. Viel Spass beim Ausprobieren der App!

Marie-Louise Beyeler predigt beim RKZ-Festgottesdienst

Die katholische Schweiz besteht nicht nur aus der Bischofskonferenz, sondern auch aus den Kantonalkirchen. Deren Zusammenschluss, die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), feiert am Freitag mit einem grossen Festakt in Solothurn ihr 50-jähriges Bestehen. In Näfels gab es Ende März bereits einen kleinen Festakt. Am Freitag öffnet sich die RKZ einem grösseren Publikum.

Die Präsidentin des Landeskirchenrates Bern, Marie-Louise Beyeler.
Die Präsidentin des Landeskirchenrates Bern, Marie-Louise Beyeler.

Für ein kleines Politikum sorgte im Vorfeld der Umstand, dass die Theologin und Berner Kantonalkirchenpräsidentin Marie-Louise Beyeler predigen wird. Ein Vertreter der Bischofskonferenz fragte dem Vernehmen nach irritiert nach, ob es wirklich sein könne, dass eine Frau während einer Eucharistiefeier predige. Offenbar sind noch nicht alle Mitarbeitenden der Rue des Alpes 6 im Jahr 2022 angekommen.

Berufung von Frauen zum Priesteramt

Unter dem Titel «Der Beitrag der Getauften zur synodalen Kirche von morgen» halten Schwester Philippa Rath und Christine Pedotti beim RKZ-Festanlass Impulsreferate. Schwester Philippa Rath ist Delegierte der deutschen Orden im «Synodalen Weg» und Mitglied im Forum «Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche». 2021 und 2022 gab sie zwei vielbeachtete Bücher heraus: «Weil Gott es so will – Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin» und «Frauen ins Amt – Männer der Kirche solidarisieren sich». 

Philippa Rath, deutsche Ordensfrau.
Philippa Rath, deutsche Ordensfrau.

Wer am Freitag keine Zeit hat, Schwester Philippa Rath zu erleben, hat hierzu auch nächsten Montag Gelegenheit: Ich freue mich darauf, Schwester Philippa Rath in der Zürcher Paulus-Akademie interviewen zu dürfen.

Ex-Gardist Ivan Saric wird Diakon – und später Priester

Ebenfalls ein Jubiläum feiern am Wochenende die Ex-Gardisten in Appenzell. Auf dem Programm bei der Vereinigung der ehemaligen päpstlicher Schweizergardisten steht unter anderem ein feierliches Pontifikalamt mit Bischof Markus Büchel. «Dabei kommt es auch zur Uraufführung des Lieds der Schweizergarde», ist dem Festprogramm zu entnehmen.

Kurienkardinal Kurt Koch mit Schweizergardisten in Sachseln.
Kurienkardinal Kurt Koch mit Schweizergardisten in Sachseln.

Einer der gefragtesten Ex-Gardisten dürfte am Wochenende Ivan Saric sein, der von 2012–2015 in Rom diente. Der Priesteramtskandidat wird am Samstagmorgen um 10 Uhr in Abtwil SG zum Diakon geweiht. 

Filmpremiere in Luzern

Ein Katholik befasst sich mit dem Neuen Testament und gründet eine Bibelgruppe: Der Luzerner Jakob Schmidli, auch «Sulzig-Joggi» genannt, wurde 1747 als subversiver Pietist auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Das erzählt der neue Film «Der letzte Ketzer», der am Freitag im Kulturkino Bourbaki in Luzern Premiere hat.

Der Film ist auch ein gutes Beispiel für «Public History»: Kirchengeschichte muss nicht trocken und verstaubt sein. Kirchengeschichte kann Themen auch für eine breite Öffentlichkeit anschaulich machen. Mehr zum Film finden Sie hier.

Was wird nächste Woche wichtig? Ich freue mich über Ihren Input an rauchzeichen@kath.ch.

Einen guten Start in die Woche wünscht Ihnen

Ihr

Raphael Rauch


Diese Männer gehören laut Pride-Angaben zum homophoben Mob, der den Gottesdienst störte. | © zVg
20. Juni 2022 | 11:18
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