Die Steyler Schwestern, die nach Laupheim ziehen.
Schweiz

Steyler Missionsschwestern verlassen die Schweiz

Rheineck SG, 30.8.16 (kath.ch) Die letzten Schweizer Steyler Missionsschwestern haben Anfang Woche die Steyler Niederlassung Marienburg bei Rheineck SG verlassen. Die Ordensfrauen ziehen nach Deutschland ins Kloster Laupheim um.

Mit dem Abschied ging in der Marienburg eine Ära zu Ende, schreiben die Steyler Missionare. Zur Abschiedsfeier waren viele Besucherinnen und Besuchern  angereist. Die Missionare werten dies als Ausdruck für das grosse Netzwerk, das die Schwestern während ihrer Tätigkeit geschaffen haben. Diese wurden im Beisein des Offizials des Bistums St. Gallen, Titus Lenherr, verabschiedet.

Der Provinzial der Steyler Missionare, Stephan Dähler, überreichte den Schwestern im Gottesdienst zum Abschied eine Streichholzschachtel, die einen Jungen mit einer Blume enthielt. Beim Öffnen der Schachtel ertönte Musik als Erinnerung an die kleinen Aufmerksamkeiten, guten Worte und den Gesang in den gemeinsamen Gottesdiensten.

74 Jahre Einsatz für Kinder, Mütter, Kranke und Betagte

Seit 1942 setzten sich die Steyler Missionsschwestern in zahlreichen Projekten und Anstellungen ein und leisteten dabei oft auch Pionierarbeit. So führten sie ein Kurhaus für Mütter und empfingen dort auch schulentlassene Jugendliche für eine Auszeit. Zu einer Zeit, als von staatlicher Seite noch niemand von Spitex (spitalexterner Krankenpflege) sprach, waren die Schwestern schon in der ambulanten Krankenpflege aktiv und übernahmen 1949 auch ein Alters- und Pflegeheim in Schänis SG, das in der Linthebene liegt.

Von Schänis aus wurden auch einige Schwestern zu missionarischen Projekten auf die Philippinen, nach Taiwan und Argentinien ausgesandt. Eine Kleinkommunität in Kreuzlingen bei Konstanz widmete sich neben pastoralen Diensten an Betagten und im Spital in den Anfängen der Flüchtlingswelle vor allem der Seelsorge im grenznahen Aufnahmezentrum für Flüchtlinge, wobei die Schwestern dort ihre erworbenen Sprachkenntnisse und die Erfahrung in südlichen Destinationen einsetzen konnten.

Ins Leben gerufen wurde der Orden der Steyler Missionsschwestern, die Gemeinschaft der Dienerinnen des Heiligen Geistes, 1889 von Arnold Janssen im holländischen Steyl. Der 2003 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochene Priester ist auch der Gründer der Steyler Missionare. Die Gemeinschaft zählt heute weltweit 3300 Schwestern, setzt sich aus 45 Nationalitäten zusammen und ist in 47 Ländern präsent. (gs)

Die Steyler Schwestern, die nach Laupheim ziehen. | © Kommunikation Steyler Missionare, Karin Herzog
30. August 2016 | 16:52
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