Stephan Dähler
Schweiz

Steyler Missionare gründen Provinz Mitteleuropa – Schweizer ist Provinzial

Salzburg, 3.5.16 (kath.ch) Die Steyler Missionare der bisherigen Provinzen Schweiz und Österreich fusionieren zu einer neuen «Mitteleuropäischen Provinz». 120 Ordensmänner aus insgesamt zehn Niederlassungen, darunter auch in den Ländern Kroatien und Frankreich, gehören der neuen Regionaleinheit der Gemeinschaft an. Als erster Provinzial wurde am Sonntag, 1. Mai, im Missionshaus St. Rupert in Bischofshofen bei Salzburg) Pater Stephan Dähler, zuletzt Schweizer Provinzial, ins Amt eingeführt.

Dähler war im Januar vom Generalrat des Ordens in Rom für die dreijährige Periode bis 2019 für dieses Amt ernannt worden. Dähler entzündete im Rahmen einer liturgischen Feier mit dem bisherigen österreichischen Provinzial Josef Denkmayr eine Kerze als Symbol für die gemeinsame Mission in Mitteleuropa.

Das Zusammengehen der Provinzen solle «keine Zwangsehe, sondern eine Vernunftehe, die sich immer mehr zu einer Liebesehe entwickelt» werden, so die Hoffnung der beiden. Dähler möge seine Mannschaft genauso erfolgreich coachen wie der Schweizer Trainer Marcel Koller die österreichische Fussball-Nationalelf, wünschte Denkmayr. Der Erfolg hänge vor allem vom Mitmachen der Mannschaft ab, griff der neue Provinzial das Bild auf.

Der neue Provinzial stammt aus Gais im Kanton Appenzell. Er besuchte das Gymnasium Marienburg in Thal und maturierte an der Stiftsschule in Einsiedeln. Es folgten Noviziat, Theologiestudium und erste Gelübde im Missionshaus St. Gabriel in Maria Enzersdorf bei Wien. Von 1997 bis 1999 sammelte er im Rahmen eines Austauschprojektes erste Missionserfahrungen in Togo, Westafrika. Die ewigen Gelübde legte er 1999 in St. Gabriel ab und wurde dort 2000 zum Priester geweiht. Von 1999 bis 2005 wirkte er im pastoralen Dienst und im Schulunterricht. 2007 erfolgte die Ernennung zum Rektor der Steyler Gemeinschaft in der Marienburg. Seit 2013 war er Provinzial der Schweizer Provinz.

Auf Jugendliche zugehen

Als Arbeitsschwerpunkte der Provinz nannte Dähler in einem Interview mit der Ordenszeitschrift «Stadt Gottes» (Ausgabe Mai 2016) das Zugehen auf Jugendliche und Menschen, die nichts von Religion wissen wollen, die Seelsorge in multikulturell und multireligiös geprägten Grossstadt-Vororten sowie die Betreuung von Flüchtlingen und Migranten.

Grund für den Zusammenschluss sei gewesen, dass aufgrund des ausbleibenden Nachwuchses an heimischen Ordenspriester das Personal für Leitungsfunktionen fehle. Für die zahlreichen Mitbrüder aus Übersee, die in Zukunft auch die Verantwortungspositionen übernehmen würden, solle zudem der Austausch über europäische Grenzen hinweg erleichtert werden, so Dähler. Trotz der Zusammenlegung gibt es weiterhin eine Schweizer und eine österreichische Missionsprokur. (kap)

Stephan Dähler | © 2016 Steyler Missionare / Christof Sonderegger
3. Mai 2016 | 16:19
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Steyler Missionare

Seit 1920 sind die Steyler auch in der Schweiz aktiv. Heute gehören drei Niederlassungen zur Schweizer Provinz: Das Missionshaus Maria Hilf in Steinhausen ZG, die Marienburg in Thal SG sowie das Foyer St. Arnold Janssen in Paris. Rund 40 Patres und Brüder stehen für das Steyler Missionswerk in der Schweiz und in der Vorstadtpfarrei von Paris, Rosny-sous-Bois, in Frankreich im Einsatz.

Ein Schwerpunkt der Schweizer SVD (Societas Verbi Divini – Gesellschaft des Göttlichen Wortes: so der offizielle Name der Steyler Missionare) ist die Herausgabe der Zeitschriften «stadtgottes», «Weite Welt», «Pico» sowie des Michaelskalenders.

Die Missionsgesellschaft der Steyler Missionare wurde 1875 vom heiligen Pater Arnold Janssen im holländischen Steyl gegründet. Weltweit stehen über 10’000 Patres, Brüder und Schwestern aus 75 Nationen für das Steyler Missionswerk im Einsatz. Sie arbeiten auf allen fünf Kontinenten (gs)