Der ultimative Kick im Fussball
Schweiz

St. Galler Juden-Marsch: Erste Fussballfans angeklagt

St. Gallen, 7.3.15 (kath.ch) Die St. Galler Polizei hat erste Fans des FC-Luzerns wegen Rassendiskriminierung angezeigt. Diese hatten im Februar an einem Fan-Zug durch die Stadt St. Gallen teilgenommen, der von einem als orthodoxer Jude verkleideter Mann angeführt wurde.

Der Ball liege nun bei der Staatsanwaltschaft, sagte der Mediensprecher der Stadtpolizei St. Gallen, Dionys Widmer, gegenüber der Online Zeitung aus der Zentralschweiz «zentral+». Ob sie den Tatbestand der Rassendiskriminierung erfüllen, müsse die Staatsanwaltschaft klären. Voraussetzung dazu wäre, wenn die Aktion als deutlich judenfeindlich gedeutet werden könnte.

Im St. Galler Fall  stehe der «Jude» ganz klar für ein ganz brutales, herabsetzendes Schimpfwort, sagte der stellvertretende Leiter des Zentrums für Jüdische Studien der Uni Basel, Erik Petry, in einem Interview mit kath.ch.  Darum sei es wichtig, dass diese Luzerner Geschichte thematisiert werde. Und es müsse klar gesagt werden, «warum wir solche Auswüchse nicht wollen». Menschen dürften auch beim Fussball nicht beschimpft werden.

Mit den Anstiftern reden

Auch im öffentlichen, zum Teil rechtsfreien Raum eines Stadions dürfe der Einzelne seine Lust an Gewalt, die nichts mit Fussball zu tun hat, nicht ausleben. Petry schlägt vor, dass man mit einem ausgewählten Kreis der Fans des FC Luzern einen Workshop zum Thema Erniedrigung und dem Funktionieren von Fan-Gruppen macht und klärt, was passiert ist. (gs)

 

Der ultimative Kick im Fussball | © Michael Berger / pixelio.de (Bildbearbeitung: G. Scherrer)
7. März 2015 | 11:10
Lesezeit: ca. 1 Min.
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