Simon Peng-Keller
Schweiz

Simon Peng-Keller wird erster Professor für Spiritual Care an der Uni Zürich

Zürich, 23.9.15 (kath.ch) Simon Peng-Keller wird ausserordentlicher Professor für Spiritual Care an der Universität Zürich. Die neu geschaffene Professur geht auf Initiative des Zürcher Generalvikars Josef Annen zurück, sie wird von den beiden Landeskirchen für sechs Jahre finanziert. Die Professur ist an der Theologischen Fakultät angesiedelt. Schwerpunkt bilden die Palliativmedizin und die Seelsorge, wie die Universität Zürich am Mittwoch, 23. September, mitteilte.

Die Professur ad personam für Spiritual Care startet per 1. Oktober in einem 50 Prozent-Pensum, so die Mitteilung weiter. Vorgesehen sei ausserdem eine Assistenzstelle. Der Lehrauftrag umfasse ein Wahlpflichtmodul an der Medizinischen Fakultät sowie Mitwirkung an der Lehre der Theologischen Fakultät.

Der 46-jährige Peng-Keller habilitierte an der Universität Freiburg i. Ü., er wirkte an der Theologischen Hochschule Chur, der Theologischen Schule Einsiedeln SZ und an der Universität Freiburg. Ausserdem war er Seelsorger im Kantonsspital Luzern und in verschiedenen Altersheimen in Zürich. «Er weist fundierte Erfahrung in der interdisziplinären Forschung an der Schnittstelle Theologie und Medizin auf», so die Mitteilung weiter.

Umgang mit religiösen Bedürfnissen Schwerkranker

Der Lehrstuhl für Spiritual Care soll angehenden Ärzten und Theologen den Umgang mit religiösen und spirituellen Bedürfnissen von schwer- und chronisch kranken Menschen vermitteln. Für diese Menschen sei neben der ärztlichen Behandlung auch die psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung wichtig, sagte Thomas Schlag, Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Zürich gemäss Mitteilung. Weiter soll die Forschung auf dem Gebiet der Palliativmedizin und Seelsorge vorangetrieben werden.

Finanziert wird die Professur für die nächsten sechs Jahre von der Römisch-Katholischen (800’000 Franken) und der Evangelisch-Reformierten Kirche (320’000 Franken) im Kanton Zürich. Damit sei die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre gewährleistet, schreibt die Uni Zürich.

Vertrauen in guten Ausgang des Lebens stärken

«Wir sehen es als Aufgabe der Kirche an, Menschen in ihrer letzten Lebensphase mit ihren Ängsten nicht allein zu lassen und ihr Vertrauen auf einen guten Ausgang des Lebens zu stärken», erklärt Generalvikar Josef Annen das Engagement der Katholischen Kirche im Kanton Zürich laut Mitteilung. «Spiritual Care praktiziert die Kirche durch ihre Seelsorge im Gesundheitsbereich seit Jahrhunderten. Dass Forschung und Lehre in Theologie und Medizin sich dem Thema nun wissenschaftlich annehmen, ist ein wichtiger nächster Schritt, den die Kirchen gerne unterstützen», sagt Michel Müller, Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich. (sys)

 

Simon Peng-Keller | © Friedhof Forum Stadt Zürich
23. September 2015 | 14:00
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