Mit dem Beitritt zur RKZ ist eine grössere finanzielle Solidarität verbunden.
Schweiz

Schwyzer Katholiken treten der RKZ bei

26.5.18 (kath.ch) Bislang hatte die Schwyzer Kantonalkirche bei der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz  der Schweiz (RKZ) lediglich Gaststatus. Damit ist ab nächstem Jahr Schluss. Das Parlament der Kantonalkirche hat am Freitag Ja gesagt zu einem Beitritt zur RKZ. Der Entscheid hat zur Folge, dass sich die Schwyzer Katholiken künftig finanziell stärker an nationalen Kirchenaufgaben beteiligen.

Das Kirchenparlament fällte einen klaren Entscheid: 91 Mitglieder des Kantonskirchenrates befürworteten den Beitritt zur RKZ, während 11 dagegen waren und sich 4 der Stimme enthielten, wie die Römisch-katholische Kantonalkirche Schwyz auf ihrer Webseite mitteilte. Ein Antrag auf Unterstellung des Beschlusses unter das obligatorische Referendum sei deutlich abgelehnt worden.

«Ich hoffe, dass es aufgrund des klaren Ergebnisses nicht zu einem Referendum kommt»

Gegen den Parlamentsentscheid kann jedoch das fakultative Referendum ergriffen werden. Werner Inderbitzin, Präsident des Kantonalen Kirchenvorstandes (Exekutive), sagte dazu am Samstag auf Anfrage: «Man muss damit rechnen.» Denn es habe im Vorfeld entsprechende Äusserungen von finanzschwachen Kirchgemeinden gegeben. «Ich hoffe aber trotzdem, dass es aufgrund des klaren Ergebnisses nicht dazu kommt», sagte er weiter. Denn das Parlament habe mit dem Ja zum RKZ-Beitritt ein Bekenntnis zur schweizerischen Solidarität abgelegt.

Künftig 565’000 Franken pro Jahr

Nach Angaben von Inderbitzin zahlte die Kantonalkirche Schwyz bislang als Nicht-Mitglied gemäss dem Verteilschlüssel der RKZ einen jährlichen Beitrag von 145’000 Franken an den Zusammenschluss der Kantonalkirchen. Allerdings war es in den letzten Jahren gelungen, verschiedene Kirchgemeinden zu freiwilligen Beiträgen zu motivieren, wie der Präsident des Kantonalen Kirchenvorstandes im vergangenen Dezember gegenüber kath.ch sagte.

Mit der Vollmitgliedschaft werde sich der jährliche Beitrag der Schwyzer Katholiken gemäss aktuellem RKZ-Verteilschlüssel auf 565’000 Franken erhöhen, so Inderbitzin am Samstag gegenüber kath.ch.

Gestaffelte Erhöhung

Geplant ist, dass die Zahlung des Beitrags ab 2019 innerhalb von vier Jahren gestaffelt erhöht wird. Im Rahmen seiner Budgethoheit habe der Kantonskirchenrat auch künftig die Kompetenz, von den Vorgaben des RKZ-Verteilschlüssels abzuweichen und tiefere Beiträge zu beschliessen, fügte Inderbitzin hinzu. Dies sei aber nichts Aussergewöhnliches, auch die Parlamente anderer Kantonalkirchen hätten diese Kompetenz.

Die Römisch-katholische Kantonalkirche Schwyz existiert seit 1999 und ist damit jünger als die RKZ. Der Zusammenschluss der kantonalkirchlichen Organisationen wurde bereits 1971 gegründet. (bal)


 

 

 

 

 

Mit dem Beitritt zur RKZ ist eine grössere finanzielle Solidarität verbunden. | © pixabay.com CC0
26. Mai 2018 | 16:12
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Römisch-katholische Zentralkonferenz RKZ

Die RKZ beschreibt sich auf ihrer Homepage als «kirchliche Solidargemeinschaft mit Tatkraft». Mitglieder sind je zwei Vertreter der kantonalkirchlichen Organisationen aus 23 Kantonen sowie die Bistümer Lugano und Sitten. Die Kantonalkirche Schwyz hat noch bis Ende 2018 Gaststatus und wird ab 1. Januar 2019 Vollmitglied, sofern der Entscheid des Kirchenparlaments (siehe Haupttext) nicht durch eine Referendumsabstimmung umgestossen wird.

Das Budget der RKZ setzt sich aus den Beiträgen der Mitglieder für nationale kirchliche Aufgaben zusammen und beträgt knapp 12 Millionen Franken pro Jahr. Mit diesen Geldern werden kirchliche Dienstleistungen wie Medienarbeit – dazu gehören auch die drei katholischen Medienzentren –, nationale oder sprachregionale Fachstellen und Verbände finanziert.

Die RKZ ist innerhalb der dualen Struktur der katholischen Kirche in der Schweiz die nationale staatskirchenrechtliche Organisation. Oberstes Organ ist die Plenarversammlung, der je zwei Vertretungen der Mitglieder angehören. Die Geschäfte der Organisation werden durch ein Präsidium und drei ständige Kommission geführt. Das Generalsekretariat hat seinen Sitz in Zürich. (ms/bal)